Von: bba
Bozen – Der Traum von Kataloniens Unabhängigkeit ist unerfüllt. Wie geht es weiter? Ein Jahr nach dem Referendum diskutieren Experten und Expertinnen im Forschungszentrum Eurac Research über die aktuelle Situation in Katalonien
Vor rund einem Jahr gingen die Bilder des konfliktreichen Unabhängigkeitsreferendums um die Welt. Doch wie steht es heute um Katalonien? Verfolgen die Separatisten nach wie vor ihre Unabhängigkeitsbestrebungen? Gibt es Alternativen dazu? Martí Estruch Axmacher, der ehemalige Pressesprecher der katalanischen Vertretung DIPLOCAT, ist am Mittwoch, 21. November um 18.00 Uhr zu Gast im Forschungszentrum Eurac Research. Im Gespräch analysiert der freie Journalist die zukünftigen Aussichten für Katalonien und zieht Bilanz über das vergangene ereignisreiche Jahr.
Das vergangene Jahr war ein bewegtes für Katalonien: Nach dem umstrittenen Referendum, das im Vorfeld vom spanischen Verfassungshof für illegal erklärt wurde, nahm die spanische Justiz mehrere Separatisten fest. Der Präsident der katalanischen Regierung und Separatistenführer Carles Puigdemont flüchtete nach Belgien, wo er heute im Exil lebt. Nach seiner Festnahme entschied ein deutsches Gericht, dass er nicht an Spanien ausgeliefert werden kann, woraufhin die spanische Justiz den Haftbefehl gegen ihn aufhob.
Heute steht der Sozialist Pedro Sanchez an der Spitze der spanischen Regierung, unterstützt von den separatistischen Parteien in Katalonien. Von Anfang an stand die katalanische Causa ganz oben auf der Liste der neuen Regierung – die angespannten Beziehungen sollten so schnell wie möglich normalisiert werden. Doch die ersten Treffen verliefen nach Aussage katalanischer Regierungsvertreter enttäuschend. Wird sich der Traum von der Unabhängigkeit Kataloniens doch erfüllen oder wird der spanische Zentralstaat auf seiner Einheit und Souveränität beharren? Oder werden Kataloniens autonome Kompetenzen erweitert?
Bei der Veranstaltung im Forschungszentrum Eurac Research gibt der freie Journalist Martí Entruch Axmacher einen Überblick über die möglichen Szenarien. Axmacher war ehemaliger Pressesprecher von Diplocat, der katalanischen Vertretung, die nach dem Referendum von der spanischen Regierung aufgelöst worden war.
Die Veranstaltung wird von den Experten für Minderheitenrecht von Eurac Research organisiert und findet in deutscher Sprache statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.