Von: mk
Bozen – Anlässlich des Internationalen Tags gegen die Gewalt an Frauen wird ab morgen auch vor dem Landtag ein Stuhl mit roten Gegenständen aufgestellt. Er soll an die Frauen erinnern, die von ihren Partnern umgebracht wurden.
Ein Stuhl mit roten Frauensachen: eine Handtasche, Handschuhe, Schuhe. Und ein schwarzer Schal. Mit dieser Installation beteiligt sich der Landtag an die Aktion „Posto Occupato“ (Besetzter Platz), mit der man an alle Frauen erinnern will, die Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt geworden sind, verübt von Ehemännern, Lebenspartnern, Bekannten und Unbekannten. Als diese Frauen noch am Leben waren, haben sie Plätze eingenommen, bei der Arbeit, im Theater, in der Schule, im Bus, in der Gesellschaft. Dort sind sie nun nicht mehr, weil ein Mann das so entschieden hat.
Das Präsidium – Präsident Thomas Widmann, die Vizepräsidenten Daniel Alfreider und Massimo Bessone sowie die Präsidialsekretäre Maria Hochgruber Kuenzer, Helmuth Renzler und Maria Rieder – hat heute bei seiner ersten Sitzung beschlossen, dass dieser Stuhl auch im Landtag besetzt bleiben soll, im Gedenken an diese Frauen und als mahnender Hinweis zum Thema der Gewalt gegen Frauen, der heuer in Italien bereits 94 und in Südtirol vier Frauen zum Opfer gefallen sind.