Würdigung einer geschätzten Person

Eine Statue zum Gedenken an Agitu

Dienstag, 28. Dezember 2021 | 12:26 Uhr

Trient – Ein Jahr nach dem Tod der äthiopischen Hirtin Agitu (29. Dezember 2020) wollte auch die Region eine Person würdigen, die von vielen Menschen im Trentino geschätzt und geliebt wurde: Eine zu ihren Ehren geschnitzte hölzerne Skulptur von Marino Carletti aus Sant’Agnese di Civezzano, der das äthiopische Mädchen im Fersental kennen und schätzen gelernt hatte, wird bis Ende Januar im Atrium des Amtsgebäudes der Region in der Via Gazzoletti ausgestellt.

Es handelt sich um eine lebensgroße Statue aus dem Holz einer Zirbelkiefer, die nach dem Sturm Vaia, der das Trentino im Oktober 2018 heimsuchte, aus dem Wald geborgen wurde. Die Statue stellt Agitu dar, die kleine Käselaibchen in der Hand hält und deren langes und weites Gewand mit für das Fersental typischen Tiermotiven verziert ist. Außerdem sind auf dem Rock zwei Hände zu sehen, die eine Erdkugel halten, was nach Ansicht des Künstlers darstellen soll, dass alle Menschen dadurch vereint sind, dass sie zu einer Welt gehören. Neben dem Werk werden typische Geräte für die Milchverarbeitung, einige kleinere Zirbelholzskulpturen desselben Künstlers und zwei Gemälde zum Thema Viehzucht und Hirtenwirtschaft ausgestellt.

Rechts neben der Statue ist das Gemälde von Guido Matuzzi mit dem Titel „Stalla“ (Stall) und links davon das Bild „Ritorno all’ovile“ (Rückkehr in den Schafstall) von Conrad Peter Bergmann zu sehen. Beide Werke gehören zur Kunstsammlung der Region Trentino-Südtirol.

Agitu Idea Gudeta, die im Fersental Ziegenzucht betrieb und die aus der Ziegenmilch hergestellten Milchprodukte verkaufte, war in der ganzen Region und auch über ihre Grenzen hinaus vor allem für die Leidenschaft und die Liebe, mit der sie ihre Arbeit verrichtete, bekannt.

 

 

Von: luk

Bezirk: Bozen