Kritik von Unterberger

Elektronische Fußfesseln werden bei Versagen zur Falle für die Opfer

Mittwoch, 29. Oktober 2025 | 14:49 Uhr

Von: mk

Rom – „Elektronische Fußfesseln müssen funktionieren. Wenn sie das nicht tun, werden sie zur Falle für die Opfer. Es ist nicht akzeptabel, dass der Staat selbst Situationen schafft, in denen Frauen noch größerer Gefahr ausgesetzt sind“, erklärt die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, mit Blick auf den im Raum Verona vorgefallenen Femizid.

Die Tragödie hätte laut Unterberger womöglich verhindert werden können, wenn jemand bemerkt hätte, dass der Täter die elektronische Fußfessel bereits vor längerer Zeit entfernt hatte. Sie ist bis heute nicht gefunden worden.

Die Probleme dieser Geräte seien seit Langem bekannt. „Sie funktionieren nicht ohne Netzempfang, der Akku hat nur eine begrenzte Laufzeit, und in manchen Fällen schlägt der Alarm nicht an. Im Fall des Mörders von Jessica wurde nicht einmal der Alarm ausgelöst, als das Gerät manipuliert wurde. Hinzu kommen Verzögerungen bei der Lieferung an die Staatsanwaltschaften, gerade in den kritischsten Phasen, in denen Frauen besonders dringend Schutz brauchen“, so Unterberger.

Seit der Einführung der obligatorischen Fußfesseln, in Zusammenhang mit einer Gewaltschutzmaßnahme im Jahr 2023, sei bereits einige Zeit vergangen. Trotzdem seien die Mängel nicht behoben.

„Die Fußfessel könnte ein sehr wirksames Instrument sein, vorausgesetzt, sie funktioniert zuverlässig und steht den Staatsanwaltschaften jederzeit zur Verfügung. Dringend notwendig sind daher verlässlichere und besser integrierte Technologien, zum Beispiel eine direkte Kopplung an die Mobiltelefone der Opfer, um sofortige Warnmeldungen und eine lückenlose Nachverfolgbarkeit zu gewährleisten“, erklärt Unterberger abschließend.

Bezirk: Bozen

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