Von: mk
Rom – Das neue Förderdekret für erneuerbare Energien (FER “fonti energetiche rinnovabili”) stand heute im Mittelpunkt der Staat-Regionen-Konferenz in Rom, bei der Landesrat Florian Mussner das Land Südtirol vertreten hat. Durch das Dekret soll die Vergabe von staatlichen Fördermitteln für die Stromproduktion auf der Grundlage erneuerbarer Energieträger geändert werden. Seitens des Landes Südtirol gibt es allerdings Zweifel am neuen Vergabemodus. Gerade für kleine Wasserkraftwerke sind nämlich größere Hürden vorgesehen, um einen Zuschuss zu bekommen.
„Wir haben zum einen einen Aufschub des Gutachtens der Staat-Regionen-Konferenz erreicht und zum anderen auch eine weitere Gegenüberstellung mit der Regierung, die dank der Unterstützung des Umweltministers noch vor Weihnachten stattfinden soll“, betont Mussner. Er wertet dies als einen wichtigen Schritt für Südtirol. „Wir haben eine Verhandlung, die bereits als abgeschlossen galt, nun wieder aufgenommen, indem wir eine ganze Reihe von Fragen aufs Tapet gebracht haben, die noch zu klären sind – vor allem was die kleinen Wasserkraftwerke anbelangt, die in Südtirol die Mehrheit der Wasserkraftwerke ausmachen“, sagt Mussner.
Zusammenfassend betreffen die Forderungen des Landes Südtirol drei Punkte: Ein Punkt betrifft die Beibehaltung des direkten Zugangs zu den Fördermitteln für E-Werke bis zu 250 Kilowatt mittlere jährliche Nennleistung. Ein weiterer Punkt beinhaltet die Erhöhung der Zugangsschwelle zum so genannten Einheitspreis (“tariffa omnicomprensiva”) von 100, wie in der ersten Version des Dekrets vorgesehen, auf 500 Kilowatt mittlere jährliche Nennleistung. Schließlich fordert das Land auch die Erhöhung der Wasserkraft-Tarife bei Ausschreibungen und Ranglisten.
„Zu diesen drei Punkten werden wir uns mit der Regierung und den anderen Regionen noch weiter auseinandersetzen – unser Ziel ist es, ein Fördersystem beibehalten, dass gerade auch die kleinen Wasserkraftwerke effizient unterstützt anstatt sie zu beschränken“, unterstricht Mussner. In Südtirol seien die kleinen Wasserkraftwerke nicht nur für die Umwelt besonders wichtig, weil sie Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen betreiben, sondern auch aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht, erklärt Mussner und verwies auf die vielen Arbeitsplätze bei den Südtiroler Kraftwerksanlagen.