Von: APA/dpa/Reuters
Die Ukraine hat in der Nacht auf Mittwoch Treibstoffanlagen in der russischen Region Uljanowsk an der Wolga und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim attackiert. Drei der vier Moskauer Flughäfen mussten aufgrund von Drohnenangriffen vorübergehend den Betrieb einstellen. Bei nächtlichen russischen Angriffen wurde indes ein Mensch getötet. Knapp 27.000 Haushalte im südukrainischen Gebiet Odessa waren nach einem nächtlichen russischen Luftangriff ohne Strom.
Getroffen worden seien Reservoirs der Firma NS-Oil in der Region Uljansk, berichtete der ukrainische Telegram-Kanal Exilenova. Auch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim geriet ein Treibstofflager in Brand. Die Anlage in Simferopol auf der Krim sei von einer ukrainischen Drohne getroffen worden, schrieb der von der Moskauer Regierung eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow auf Telegram. Opfer gab es seinen Angaben zufolge nicht. Das russische Militär meldete am späten Dienstagabend den Abschuss von 57 Drohnen. In zahlreichen Regionen wurde Drohnenalarm gegeben.
Drei Moskauer Flughäfen stellten Betrieb vorübergehend ein
Die Region Moskau wurde nach Angaben russischer Behörden die dritte Nacht in Folge zum Ziel ukrainischer Angriffe. Sechs Drohnen seien über dem Großraum der Hauptstadt und 13 über angrenzenden Regionen abgeschossen worden, teilte Russlands Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Insgesamt seien über Russland 100 ukrainische Drohnen unschädlich gemacht worden.
Der Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, schrieb auf Telegram, es habe mehrere Angriffswellen auf die Hauptstadt gegeben. Die Flugaufsicht schloss nach eigenen Angaben vorübergehend drei der vier Moskauer Flughäfen. Zunächst war nur von zwei geschlossenen Flughäfen berichtet worden. Ziel der ukrainischen Drohnenangriffe in Russland ist es nach Angaben aus Kiew, militärische und industrielle Anlagen zu treffen, die russische Kriegswirtschaft zu schwächen und der Bevölkerung zu zeigen, dass der Ukraine-Krieg ihnen näher kommt.
Die Ukraine griff auch das Industriegebiet Budjonnowsk in der russischen Region Stawropol an. Der Angriff habe jedoch keine Schäden verursacht, teilte der Gouverneur der Region, Wladimir Wladimirow, über den Nachrichtendienst Telegram mit.
Energieversorger meldet nach Angriff auf Odessa Stromausfälle
Nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Region Odessa kam es dem örtlichen Energieversorger zufolge zu Stromausfällen. 26.900 Haushalte seien in der Früh ohne Elektrizität gewesen, teilte das Unternehmen DTEK am Mittwoch mit. Für 7.000 Haushalte sei die Versorgung bereits wiederhergestellt worden. Bei dem Angriff in der Nacht sei eine Energieanlage erheblich beschädigt worden.
Das ukrainische Energieministerium in Kiew berichtete von neuen russischen Angriffen auf das Energiesystem in den Gebieten Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk. Weil das Stromnetz bereits durch Attacken in den vergangenen Tagen und Wochen beschädigt ist, gelten in einigen Regionen für Industrie wie für private Verbraucher stundenlange Abschaltungen. Laut Kiew setzte die russische Armee 126 Drohnen ein, von denen 93 ausgeschaltet worden seien.




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