Von: mk
Bozen – Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist Europas wichtigstes Instrument, um Beschäftigung zu fördern. Über den ESF werden Menschen beim Zugang zu besseren Arbeitsplätzen unterstützt. Mittels ESF sollen faire Berufsaussichten für alle garantiert werden. Mit ESF-Mitteln werden Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, Jugendliche und alle, die auf der Suche nach Arbeit sind, gefördert. Dabei kommt jenen, die es schwer haben, eine Arbeit zu finden, besondere Aufmerksamkeit zu werden.
Erster Aufruf der neuen Programmperiode
In Südtirol stehen im neuen Programmzeitraum 2021-2027 für diesen Zweck 150 Millionen Euro und damit 22 Millionen Euro mehr als in der abgelaufenen Periode zur Verfügung. Der ESF wird in der Programmperiode 2021–2027 zum Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+). Schwerpunkte bleiben weiterhin Beschäftigung, allgemeine und berufliche Weiterbildung und soziale Eingliederung – mit besonderem Blick auf junge Menschen und auf soziale Innovation.
Der erste Aufruf zur Projekteinreichung ist nun veröffentlicht worden. Gefördert werden der Zugang zu Beschäftigung und Aktivierungsmaßnahmen für alle Arbeitsuchenden. Zielgruppe sind nicht beschäftigte Personen, die für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. “Im Rahmen dieses Aufrufs stehen insgesamt sechs Millionen Euro zur Verfügung”, informiert Claudia Weiler, die Direktorin im ESF-Amt, das auch Verwaltungsbehörde des ESF+-Programms ist. Sie verweist darauf, dass vor allem Weiterbildungsmaßnahmen finanziert werden, “die auf die Integration und Konsolidierung der grundlegenden, übergreifenden und technisch-professionellen Fähigkeiten abzielen, um eine qualifizierte Eingliederung oder Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt möglich zu machen”. Entsprechende Bildungsprojekte zur Beschäftigung können bis 22. März 2023 eingereicht werden. Interessierte Bildungsanbietende finden alle Informationen auf den Landeswebseiten zu Europa unter EU-Förderungen (https://www.provinz.bz.it/politik-recht-aussenbeziehungen/europa/eu-foerderungen/982.asp).
2014-2020: 850 Projekte für über 62.500 Menschen
Was die zu Ende gehende Programmperiode 2014-2020 angeht, so bestätigt das ESF-Amt des Landes, dass alle geplanten Ausgabenziele erreicht und die für den Siebenjahreszeitraum zur Verfügung stehenden Mittel vollständig ausgegeben worden sind. Insgesamt wurden rund 850 Projekte mit einer Gesamtsumme von mehr als 128 Millionen Euro finanziert.
Vor allem Maßnahmen zur Bekämpfung des vorzeitigen Schulabbruchs, Ausbildungsmaßnahmen für Arbeitslose, die auf den Zugang zum Arbeitsmarkt abzielen, sowie Ausbildungsmaßnahmen für sozial gefährdete Personen und die soziale Innovation wurden finanziert. Insgesamt erreichte der ESF mit diesen Maßnahmen mehr als 62.500 Menschen. Davon waren 63 Prozent jünger als 25 Jahre. Was die Geschlechterverteilung angeht, so lag der Anteil der Frauen mit 49,9 Prozent geringfügig unter dem der Männer. Der ESF wurde auch dazu genutzt, den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie entgegenzuwirken: Mehr als 28 Millionen Euro wurden bereitgestellt, um die Einkommen von Arbeitnehmenden in der Privatwirtschaft durch die Finanzierung sozialer Sicherheitsnetze zu stützen. Diese Ergebnisse wurden am Mittwoch (21. Dezember) bei einem Jahresevent in einem Webinar allen Interessierten vorgestellt. Dabei wurde auch der neue Aufruf präsentiert.