Von: mk
Bozen – Europaparlamentarierin Elly Schlein (“S&D Possibile”) ist am heutigen Sonntag nach Bozen zurückgekehrt, um die Grünen im Wahlkampf für die Landtagswahlen vom 21. Oktober zu unterstützen – wenige Stunden vor dem Eintreffen des italienischen Innenministers Matteo Salvini
„Zum heutigen Datum sieht Bozen sich mit zwei gegensätzlichen Ideen zur Zukunft Südtirols, Italiens und Europas konfrontiert. In diesem Land, das es geschafft hat, aus der Begegnung von Kulturen und Sprachen einen Mehrwert zu schaffen, in dem Alexander Langer uns die Kunst des Miteinanders gelehrt hat, dürfen wir nicht den Hass, die Mauern und die Intoleranz siegen lassen. Denn die sicherste Gesellschaft ist seit jeher jene der Inklusion“, erklärte Schlein.
Sie traf sich mit zahlreichen Kandidatinnen und Kandidaten der Grünen Liste, mit denen sie Freundschaft und der gemeinsame Kampf um den Umweltschutz verbindet. Doch der Einsatz von Elly Schlein und der Grünen beschränke sich nicht auf den Umweltschutz allein. Schlein stehe seit geraumer Zeit für ein starkes und solidarisches Europa, gegründet auf Recht und Respekt für Unterschiede. Sie ist Sprecherin der Gruppe S&D für die Reform von Dublin zum Asylrecht, die im November 2017 von einer großen Mehrheit vom europäischen Parlament beschlossen wurde.
„Der Kampf, den wir gemeinsam zur Reform von Dublin geführt haben, um die scheinheilige Regelung des ersten Ankunftslandes zu streichen, zeigt, dass wir gewinnen, wenn wir als progressive und gleichzeitig ökologische Front gemeinsam gegen die international agierenden Nationalisten auftreten. Es wird unsere Herausforderung sein, die enormen Widersprüche der Nationalisten explodieren zu lassen und eine alternative Zukunftsvision für unsere Gesellschaft zu entwickeln. Wir wollen eine nachhaltige, laizistische, feministische Zukunft, eine Umverteilung der Ressourcen und eine gemeinsame europäische Verantwortung bezüglich der Aufnahme von Menschen in Not“, erklärte die EU-Parlamentarierin.
Daher rühre auch ihre Unterstützung für die Politik der Grünen zur Aufnahme von Flüchtlingen. „Die einzig gute Art der Aufnahme ist über das ganze Land verteilt, in kleinen Wohneinheiten, analog zum Modell SPRAR, das die lokalen Institutionen sowie die Dienste für die Eingliederung einbezieht, transparent ist und Kontrollen vorsieht. Wer dieses Modell frontal attackiert, so wie Salvini das mit Riace und dem Dekret zur Immigration macht, zeigt sein ausschließlich geschäftliches Interesse an der Aufnahme von Flüchtlingen, mit den großen Zentren, in denen oft genug das Recht verschwindet und so der Weg zu Wirtschaftsinteressen und Kriminalität geebnet wird. Dies ist jedoch nicht der einzige Widerspruch der Lega, denn als es bei 22 Sitzungen zu Verhandlungen über das Abkommen von Dublin darum ging, zu verhindern, dass andere Länder Europas Tausende von Menschen zurück nach Italien schicken dürfen, nur weil es deren Ankunftsland war, war nie ein Kollege der Lega anwesend“, erklärt Schlein.