Kritik vom Team K

Fall Tundo: „Nichts daraus gelernt“

Montag, 22. April 2024 | 16:31 Uhr

Bozen – Für rund 250 Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung und deren Familien beginnt mit kommendem Montag erneut die große Zitterpartie: Kommt der Bus, der sie zur Schule bringen soll oder kommt er nicht? Denn das Trentiner Busunternehmen “Alpin Bus”, das die Ausschreibung gewonnen hat, sei noch nicht startklar, heißt es beim Verein “adlatus”. „Dieser hat mit viel Engagement, Einsatz und Investitionen in den letzten Jahren den Dienst wieder zum Laufen gebracht. Nun kommt die Watsche mit dem Verlust des Auftrages und vielen Fragen“, erklärt das Team K in einer Aussendung. Für das Team K zeige die aktuelle Situation, dass die öffentliche Verwaltung nichts aus den gemachten Fehlern beim Fall Tundo gelernt habe.

“Im Moment sieht alles nach einer Tundo-bis-Auflage aus. 35 Prozent Preisabschlag, womit der Auftrag den Schultransport für Menschen mit Behinderung vom Verein adlatus und der Easy Mobil-Bietergemeinschaft an ein nicht näher bekanntes, ortsfremdes Unternehmen übergeht. Die Ausschreibe- und Zuschlagskriterien gehören dringend überarbeitet, wie dieser aktuelle Fall zeigt. Wie mit 35 Prozent Preisabschlag die Qualität garantiert werden kann, muss mir jemand erst erklären. Aber bitte nicht erst wieder regieren, nachdem der alte Dienst aufgeben musste und man merkt, dass der neue die Voraussetzungen nicht erfüllt.”, bemerkt kritisch der Team-K-Abgeordnete Alex Ploner.

60 Fahrzeuge umfasst der Fuhrpark der Bietergemeinschaft “adlatus-Easy Mobil. Damit versah sie seit 2029 den Fahrdienst für Schüler mit Beeinträchtigung und die Fahrten im Auftrag der Bezirksgemeinschaften. Ausgestattet sind die Fahrzeuge mit Einstiegshilfen, Hebebühnen oder Rampen, speziellen Verankerungsmöglichkeiten im Boden und zusätzlichen Sicherheitsgurten. Geschulte Fahrerinnen und Fahrer versahen den Dienst. Dass es bei diesem Dienst auch wichtig ist, in der eigenen Muttersprache kommunizieren zu dürfen, ist ein nicht unwesentliches und zu unterschätzendes Kriterium.

“Das Schlimme ist auch, dass die Eltern überhaupt nicht informiert wurden. Sie haben die Informationen nur aus der Presse und sind jetzt besorgt, ob der Transport weiterhin garantiert wird. Gerade berufstätige Eltern sind darauf angewiesen, dass der Transport verlässlich funktioniert. Das Bangen, ob der Transport dann weiterhin funktioniert und auch gut funktioniert, geht wieder los und das zum wiederholten Male”, sagt die Team K-Abgeordnete Maria Elisabeth Rieder, bei der sich besorgte Eltern gemeldet hätten.

“Ich erinnere an die nicht ortskundigen Fahrer des früheren Anbieters, die nicht oder zu spät ausbezahlten Löhne, den katastrophalen Zustand mancher Autos und die nicht vorhandene Zweisprachigkeit des Personals. Jetzt wo vieles wieder reibungslos laufen würde, kommen durch diese Vergabe die alten Sorgen und Nöte der Betroffenen zurück. Wer übernimmt nun die Verantwortung, wenn sich ab kommender Woche wieder Chaos und Probleme im Schülertransportdienst für Menschen mit Behinderung breit machen? So kann und darf mit Vereinen, die zudem vieles auch ehrenamtlich im sozialen Bereich abwickeln, nicht umgegangen werden. Die Vergabekriterien und das Gesetz für Ausschreibungen gehören dringendst überarbeitet.” so Alex Ploner abschließend.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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1 Kommentar auf "Fall Tundo: „Nichts daraus gelernt“"


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Doolin
Doolin
Kinig
12 Tage 5 h

…mit öffentlichen Ausschreibungen hat das Land wohl Probleme…

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