Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Blinden- und Sehbehindertenverband wirft den öffentlichen Transportunternehmen SASA und STA Untätigkeit vor. Anlass ist ein Schreiben, das der Verband am 17. November an beide Unternehmen geschickt hatte – mit Kopie an den Landeshauptmann, den Bozner Bürgermeister und die Mobilitätsverantwortlichen. Eine Antwort blieb bis zum 9. Dezember aus, wie der Verband mitteilt.
In dem Schreiben, das von Präsidentin Ines Mair unterzeichnet wurde, fordert der Verband dringend Maßnahmen gegen den seit Jahren bekannten Ausfall der akustischen Haltestellenansagen in Stadt- und Überlandbussen. Die Sprachausgaben seien häufig gestört oder funktionierten gar nicht. Konkret kritisiert der Verband:
fehlende Durchsagen innerhalb und außerhalb der Fahrzeuge,
unzureichende Lautstärke,
falsche oder verspätete Haltestellenansagen.
Diese Probleme beeinträchtigten die Sicherheit und Orientierung blinder und sehbehinderter Menschen erheblich, heißt es weiter. Trotz früherer Gespräche und Zusagen seitens der Transportunternehmen seien bisher keine wirksamen Maßnahmen umgesetzt worden.
Der Verband bezeichnet es als “inakzeptabel”, dass im Jahr 2025 die geltenden Vorschriften zur Barrierefreiheit – darunter die EU-Verordnung 181/2011 und das gesetzesvertretende Dekret 222/2023 – weiterhin nicht eingehalten würden. Gefordert werden nun sofortige Reparaturen, regelmäßige Kontrollen der Ansagesysteme sowie eine bessere Schulung des Fahrpersonals.
“Ohne konkrete Maßnahmen blieben Inklusion und Selbstständigkeit für blinde und sehbehinderte Menschen bloße Schlagworte”, warnt der Verband.




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