Von: Ivd
Bozen – Tausende Menschen versammelten sich am Samstagnachmittag und -abend auf den Straßen der Bozner Altstadt, als die Krampusgruppe aus Leifers ihren traditionellen Umzug im Stadtzentrum abhielt. Was als stimmungsvolle Veranstaltung im vorweihnachtlichen Trubel der Weihnachtsmärkte begann, wurde zeitweise durch Zwischenfälle gestört.
Nach Angaben der Umzugsteilnehmer wurden beim Durchzug unter den Lauben mindestens zwei Eier auf die Krampus-Figuren geworfen. Eines davon traf ein Kostüm und beschädigte es. Die Verantwortlichen sprechen von einem „völlig neuen und böswilligen Vorfall“ in Zusammenhang mit dieser Art von Veranstaltung.
Kurz darauf kam es zu einem zweiten Zwischenfall: Ein junger Mann, der laut Aussagen eines Teilnehmers zuvor wiederholt Beleidigungen ausgestoßen hatte, versuchte die Absperrung zur Krampusgruppe zu durchbrechen. Einsatzkräfte der Polizei griffen sofort ein, überwältigten den Mann und führten ihn ab. Ein beteiligtes Gruppenmitglied wurde leicht getroffen, konnte den Umzug jedoch fortsetzen.
Sandro Emanuelli, einer der Teilnehmer, schildert die Situation so: „Die Beamten hatten uns angewiesen, niemanden zu berühren oder zu provozieren. Wir waren von Carabinieri, Stadtpolizei und freiwilligen Helfern umgeben.“ Man habe den Eindruck, dass manche Besucher mit der Tradition nicht vertraut seien oder deren Bedeutung unterschätzten.
Bereits eine Woche zuvor war es beim Umzug in Leifers zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Veranstalter hoffen daher auf mehr Verständnis für die Tiroler Krampus-Tradition, die vielerorts tief verwurzelt ist und jährlich zahlreiche Besucher anzieht.
„Die Leute kommen, um die Krampus zu sehen, weil sie Spaß daran haben“, sagt Emanuelli. „Wenn jemand sie nicht mag, ist das legitim“, Störungen und Angriffe hätten bei einer solchen Veranstaltung jedoch keinen Platz.




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