Von: mk
Bozen – Die Allianz für Familie begrüßt die Vereinfachung für die Sommer- und Ferienbetreuung, die Familienlandesrätin Rosmarie Pamer vergangene Woche vorgestellt hat. Sie würden einen ersten Schritt für verlässliche Sommerbetreuung auch im Kindergarten darstellen. Weitere Maßnahmen seien jedoch notwendig, um Familien langfristig zu entlasten und Kindern stabile Bedingungen zu bieten.
Positiv bewertet wird insbesondere, dass künftig mehr Betreuungswochen für Kindergartenkinder abgedeckt werden sollen. Gleichzeitig weist die Allianz auf bestehende strukturelle Probleme hin. Vor allem im Juni sei es für die privaten Anbieter der Sommerferien schwierig, geeignetes und ausreichendes Betreuungspersonal zu finden. Sommerbetreuung, die über die Kindergärten und mit einer Aufstockung des Personals organisiert werden kann, könnte hier Abhilfe schaffen. Diese Fachpersonen gewährleisten nämlich am besten Stabilität und Kontinuität für die Kinder. „Wir brauchen mittelfristig einen echten Paradigmenwechsel hin zu einem Ganzjahresmodell im Kindergarten mit wenigen Wochen Schließung – so wie es international bereits Standard ist“, betont Doris Albenberger, Sprecherin der Allianz für Familie. Dafür müsse der Kindergarten aufgewertet werden: durch bessere Rahmenbedingungen, mehr Personal und eine organisatorische Anpassung, die den tatsächlichen zeitlichen Bedürfnissen der Familien entspricht.
Ein zentrales Anliegen bleibt die finanzielle Belastung der Familien. Die Allianz für Familie appelliert an die Gemeinden, die Teilnahmegebühren für Sommerwochen niedrig zu halten. Viele Familien – insbesondere Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern – haben zunehmend Schwierigkeiten, die gesamten Betreuungskosten für den Sommer zu tragen.
„Kosten für die Sommerbetreuung dürfen nicht zum Ausschlusskriterium werden. Eltern brauchen stabile und leistbare Tarife, sonst werden gerade jene Familien belastet, die ohnehin unter Druck stehen“, so Christa Ladurner, Soziologin im Forum Prävention. Alle Kinder – unabhängig von ihrer sozialen Lage – müssen Zugang zu qualitativ hochwertiger Sommerbetreuung haben. „Gerade die jüngsten Daten der Invalsi-Studie zeigen erneut, dass Bildungsungleichheiten früh entstehen und Kinder aus sozial benachteiligten Familien schlechtere Startbedingungen haben“, sagt Ladurner, “Frühkindliche Bildung ist der wirkungsvollste Ort, um gegenzusteuern: Sprache, Integration und soziale Kompetenzen werden hier frühzeitig gefördert. Dafür braucht es ausreichend qualifiziertes Personal und verlässliche Strukturen.”




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