Offener Brief an den Landeshauptmann

Flughafen: Umweltschützer verweisen auf das Klima

Freitag, 14. Dezember 2018 | 16:17 Uhr

Bozen – Nachdem Landeshauptmann Arno Kompatscher dem Heimatpflegeverband in einem offenen Brief Rede und Antwort in Sachen Flughafen gestanden hat, appelliert der Verband erneut an die Politik – und auch der Dachverband für Natur- und Umweltschutz meldet sich in einem offenen Brief zu Wort.

„Beim UN-Klimagipfel in Katowice zeigt die Wissenschaft ganz klar auf, dass die Klimaerwärmung bereits jetzt die Prognosen übersteigt und somit ein sofortiges Handeln notwendig wird, um das Schlimmste zu vermeiden. Es ist bekannt, dass das Flugzeug das Klima-schädlichste Verkehrsmittel darstellt, indem es 20 Mal so viel wie der Zug und zweimal so viel wie das Auto Kohlendioxid in die Atmosphäre emittiert. Aus diesem Grunde ist es unumgänglich, dass der innereuropäische Verkehr großteils von der Luft auf die Schiene verlegt werden muss, um die Klimaziele annähernd zu erreichen. Der Südtiroler Landtag hat bereits im Jahr 2011 den Klimaplan ‚KlimaStrategie Energie-Südtirol-2050‘ genehmigt und sich zum Ziel gesetzt, das Klimaland im Herzen Europas und der Alpen zu werden. Der Ausbau des Flugplatzes in Bozen steht dazu aber in völligem Widerspruch, abgesehen davon, dass damit für das Unterland und den Raum Bozen zusätzlich noch eine Erhöhung des Lärms und der Schadstoffbelastung in Kauf genommen wird“, erklärt der Vorsitzende Klauspeter Dissinger.

Im offenen Brief an den Landeshauptmann erinnert Dissinger an das Dekret des Staatspräsidenten aus dem Jahre 2015, das die Kompetenzen bezüglich Flugplatz Bozen an die Region bzw. Provinz abgeben würde, da dieser weder von strategischem, noch von nationalem Interesse sei. Einem Rückbau statt einem Ausbau dürfe demnach nichts im Wege stehen, meint der Dachverband.

Die Mehrheit der Südtiroler, die bei der Volksabstimmung unter anderem auch gegen das Entwicklungskonzept gestimmt haben, erwarte sich von der Landespolitik einen Rückbau des Flughafens. Dies sei ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Klimaerwärmung und somit auch im Interesse der Jugend, erklärt Dissinger.

Von: mk

Bezirk: Bozen