Von: mk
Bozen – Die grüne Landtagskandidatin Brigitte Foppa zeigt sich erleichtert. Ihre Partei sei unter keinen guten Vorzeichen in den Wahlkampf gestartet und konnte trotzdem das Ergebnis halten. Gleichzeitig fürchtet sie einen neuen Rechtsruck im Landtag und sie ist schon gespannt, wie die SVP den Wählern die Lega möglichen Koalitionspartner verkaufen will, wie sie im Gespräch mit Südtirol News erklärt.
Wie bewerten Sie das Wahlergebnis?
Für uns war es sehr wichtig, dass wir die drei Mandate trotz Generationenablösung halten konnten. Dass uns dies trotz großer Herausforderungen und mit dem Verlust von Hans Heiss gelungen ist, ist für uns ein Riesenerfolg. Gleichzeitig hieß es auch immer, dass grüne Themen europaweit schwächeln. Die jüngsten Wahlen haben allerdings gezeigt, dass eine Trendumkehr stattfindet. Eine weitere Herausforderung war, die Konkurrenz vom Team Köllensperger, das gezielt nach grünen Stimmen gefischt hat. Doch wir haben einen sehr engagierten Wahlkampf geführt – mit insgesamt 6.000 Hausbesuchen. Das hat sich gelohnt.
Die Lega hat vier Sitze erobert und zählt zu den Wahlsiegern. Befürchten Sie einen neue Rechtsruck im Landtag?
Ich denke, der neue Landtag spiegelt das Ergebnis in Italien wider. Der Populismus ist auf dem Vormarsch, es wird zu einer weiteren Verkürzung der Inhalte kommen und der Ton wird rauer werden. Für jemanden, der wie wir fundiert und sachlich arbeiten will, wird es sicher schwieriger. Insgesamt ist der Rechtsruck im Landtag sicher ein Thema.
Mit wem sollte die SVP eine Koalition eingehen?
Riccardo dello Sbarba ist der meistgewählte Italiener und der PD ist zwar zusammengeschrumpft, aber mit einem Mandat noch vorhanden. Insofern wird man mit uns reden müssen. Das Argument, das die SVP jetzt bringt, wonach eine Koalition mit der repräsentativsten italienischen Partei eingegangen werden sollte, ist abstrus. Denn auch in der Vergangenheit ging es nicht um repräsentativsten, sondern um den bequemsten italienischen Partner. Außerdem haben die Wähler nicht die Lega-Vertreter gewählt, die jetzt in den Landtag kommen, sondern sie haben für Salvini gestimmt. Bei den Wahlen im Jahr 2013 hat sich gezeigt, dass es zwar Unterschiede zwischen uns und der SVP gibt. Daran ist eine Koalition letztendlich aber nicht gescheitert – und schwarz-grün ist ja ein Modell, das auch anderswo zu funktionieren scheint.
Welche Themen möchten die Grünen als erstes im neuen Landtag anpacken?
Nun, es gibt sicher noch einiges aus der letzten Legislatur. An vorderste Stelle werden sicher die Raumordnung, Tourismus und Verkehr sowie die mehrsprachige Schule stehen.
Danke für das Gespräch!