Von: Ivd
Prad am Stilfserjoch – Die im Jahre 2018 geplante Forststraße auf den Prader „Schweinböden“ wurde damals von der Nationalpark-Verwaltung abgelehnt. Das Vorhaben stehe im Widerspruch mit den Schutzzielen des Nationalparks, hat es vor sieben Jahren geheißen. Ausschlaggebend für das Nein war ein bekannter Brutplatz des Uhus in diesem Gebiet. Der Uhu ist laut Vogelschutzrichtlinie streng geschützt.
Die Umweltschutzgruppe Vinschgau hatte einen Einwand aus landschaftsschützerischen und ökologischen Gründen hinterlegt. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass der bereits bestehende Weg saniert werden könnte. Zudem würde durch die angepeilte touristische Erschließung der Grillstellen auf den „Schweinböden“ der Verkehr und der Lärm, verbunden mit Müllablagerungen, zunehmen. Anhand einer Artenliste konnte damals aufgezeigt werden, dass auf den „Schweinböden“ laut Experten schützenswerte und seltene Pflanzen und demzufolge auch viele Insekten vorkommen. Den „Schweinböden“ wird daher eine ökologische und kulturhistorische Bedeutung zugesprochen.
Obwohl die Verwaltung des Nationalparks Stilfserjoch immer wieder die Erhaltung der Biodiversität auf ihre Fahne schreibt, hat sie trotz aller ehemals angeführten Argumente nun dem Bau einer neuen Forststrasse auf die „Schweinböden“ zugestimmt.
Bei einem Lokalaugenschein der Umweltschutzgruppe Vinschgau vor wenigen Tagen wurde festgestellt, dass bereits umfangreiche Schlägerungs- und Baggerarbeiten im Zusammenhang mit dem genehmigten Projekt im Gange sind.
Die Umweltschutzgruppe Vinschgau bedauert sehr, dass die zuständigen Behörden nun dem Bau zugestimmt haben. Um die genauen Umstände zur Genehmigung zu erfahren, wurde bereits ein Antrag um Aushändigung der Bauakten gestellt, welche eingehend geprüft und analysiert werden.
„Leider wird von den zuständigen Behörden noch immer die dramatische Situation der schwindenden Biodiversität ignoriert. Stattdessen werden vermeidbare und unsinnige Projekte wie auch auf den Prader „Schweinböden“ im Nationalpark Stilfserjoch genehmigt“, so die Umweltschutzgruppe Vinschgau abschließend.
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