Von: mk
Bozen/Meran – Die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair nimmt Stellung zum gewaltverherrlichenden Video, das von Meraner Jugendlichen erst Kürzlich auf Youtube veröffentlicht wurde, und hat eine Landtagsanfrage eingereicht. Dabei will sie unter anderem wissen, ob das Video ein Indiz für bereits bestehende Parallel- und Gegengesellschaft in Südtirol darstelle oder ob man dies als Zeichen „gelungener Integration“ werte.
Am 16. Oktober wurde ein Musikvideo der Rap-Gruppe „Fvmille“, bestehend aus Jugendlichen mit offensichtlichem Migrationshintergrund aus Sinich in Meran in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Das in seiner Machart durchaus professionell wirkende Video ist gefüllt mit gewalt- und drogenverherrlichenden Bildern und Texten. Die jungen Männer posieren und drohen mit Waffen vor der Kamera. Einige sind mit einer Sturmhaube maskiert.
„Durch das Video zeigt sich einmal mehr eine Parallelwelt auf, die nicht nur die Migranten betrifft, sondern insbesondere die Verantwortlichen im Sozial- und Kulturbereich in Südtirol. Wäre ein ähnliches Video von einheimischen Jugendlichen aufgetaucht, gäbe es massenweise runde Tische, Präventionsmaßnahmen, Stellungnahmen der Landesregierung, der sozialen Einrichtungen sowie der Jugendzentren, der Polizeibeamten sowie der Medien. Betreffen ein und dieselben Bilder hingegen Migranten, wird verharmlost und als ‚Einzelfall‘ abgetan. Zudem betonen die politische und gesellschaftlich Verantwortlichen immer wieder, dass Probleme mit Migranten sozial und nicht kulturell oder ethnisch bedingt seien, was an und für sich eine haltlose Behauptung ist“, erklärt Mair.
Sie ersucht die Landesregierung um die Beantwortung folgender Fragen:
„1. Ist die Landesregierung der Ansicht, dass das obig beschriebene Rap-Video ein Indiz für bereits bestehende Parallel- und Gegengesellschaft in Südtirol darstellt oder wertet man dies vielleicht sogar als Indiz „gelungener Integration“?
2. Hat die Landesregierung Informationen zu Alter, Herkunft und Aufenthaltsstatus der Jugendlichen?
3. Handelt es sich um Migranten erster, zweiter oder dritter Generation?
4. Ist der Landesregierung der soziale Hintergrund der Jugendlichen bekannt? Sind Flüchtlinge darunter?
5. Kann die Landesregierung ausschließen, dass für die Produktion des Musikvideos öffentliche Gelder verwendet wurden?
6. Kann die Landesregierung ausschließen, dass soziale Einrichtungen öffentlicher Art an dem Musikvideo mitgearbeitet haben?
7. Hat die Landesregierung die Behörden dazu veranlasst, die im Video gezeigten Waffen auf ihre Echtheit zu prüfen? Falls ja: Was haben die Kontrolle ergeben?
8. Inwiefern arbeitet die Landesregierung mit den Polizeibeamten zusammen, um die Identität der Jugendlichen auszuforschen und mögliche Straftaten zu identifizieren?
9. Welche Präventionsmaßnahmen wird die Landesregierung demnächst in Auftrag geben, um „Berliner Verhältnissen“ Einhalt zu gebieten? Sind strenge Kontrollen darunter?
10. Wann kommt endlich ein Sicherheitstisch, der auch derartige Fälle von geschürter Gewalt thematisiert?“