Umweltverbände äußern Besorgnis

Gibt es bei Umwelt- und Landschaftsschutz nun einen Stillstand?

Freitag, 26. Januar 2024 | 16:13 Uhr

Bozen – Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag in Bozen haben die Umweltverbände ihre Forderungen an die neue Landesregierung in Südtirol artikuliert.

Alpenverein Südtirol, Dachverband für Natur- und Umweltschutz sowie der Heimatpflegeverband vermissen im Regierungsprogramm ein starkes Bekenntnis zum Klima- und Landschaftsschutz und betonten die Dringlichkeit, den Umwelt-, Landschafts- und Ressourcenschutz als zentrales Element in allen politischen Entscheidungen zu berücksichtigen: „Die kommende ist keine beliebige Legislaturperiode, sondern entscheidend für die Zukunft unseres Landes”, so die Verbände unisono.

Bis 2040 soll Südtirol klimaneutral werden, so steht es im Klimaplan, der viele ambitionierte Ziele setzt, die Wege dorthin aber noch weithin offen lässt. Damit der Klimaplan keine leere Hülse bleibt, müsse in den kommenden Jahren intensiv an der konkreten Umsetzung der im Klimaplan definierten Ziele gearbeitet werden. An diesem Prozess wolle man aktiv mitarbeiten, unterstrich Alpenvereinspräsident Georg Simeoni in Vertretung der Umweltverbände bei der heutigen Pressekonferenz. Das bisher vorgelegte Programm der neuen Landesregierung hinterlassen bei Heimatpflegeverband, Dachverband für Natur- und Umweltschutz und Alpenverein die Sorge, „dass wir uns beim Naturschutz auf Stillstand einstellen müssen.“

“Wir brauchen ein Klimaschutzgesetz”

Daher forderten die Umweltverbände mit Nachdruck: „Es braucht ein Klimaschutzgesetz, das den Klimaplan eine rechtliche Verbindlichkeit verleiht und politisches Handeln an Klimaverträglichkeit bindet,“ so Josef Oberhofer, Präsident des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, in seiner Rede. Außerdem müssten wissenschaftliche Gutachten von Fachkommissionen wie dem Umweltbeirat und bestehende Umweltschutzgesetze uneingeschränkte Gültigkeit besitzen. „Wir können es uns nicht mehr leisten, dass der Natur- und Landschaftsschutzschutz zugunsten einer kurzfristigen Wirtschaftlichkeit hintangestellt wird,“ betonte die Obfrau des Heimatpflegeverbandes Claudia Plaikner.

avs

“Mehr Schutz für den alpinen Raum”

Ein besonderes Augenmerk legten die Sprecher auf die Notwendigkeit, “öffentliche Fördermaßnahmen an strenge Klimaschutzkriterien zu koppeln.” Dies betreffe insbesondere Projekte, die erhebliche Auswirkungen auf die Landschaft und den Ressourcenverbrauch haben. Da müsse in Zukunft noch genauer hingeschaut werden. „Besonders der alpine Raum verdient mehr Respekt,“ forderte Simeoni. „Wir wünschen uns eine klare Positionierung gegen Erschließungsprojekte wie Almzufahrten, Speicherbecken, Skiverbindungen und Neuerschließungen und fordern die Ausweisung von weiteren Schutzgebieten wie der Langkofelgruppe mit den Cunfinböden.“

“Mehr Ortsbildschutz und mehr leistbares Wohnen”

“Diese Schutzzonen sollten weit über die Bergwelt hinausreichen und auch die gewachsene Kultur- und Naturlandschaft betreffen. Die Bereiche Landschafts-, Ortsbild- und Denkmalpflege brauchen mehr Ressourcen, größeren politischen Rückhalt und öffentliche Wertschätzung gerade angesichts der wachsenden Bodennutzung und boomenden Bautätigkeit.” Wenn im Regierungsprogramm von einem „großangelegten öffentlichen Wohnbauprogramm“ die Rede sei, so die Heimatpflegeobfrau Plaikner, „sorgt das für weitere Bodenversiegelung und zielt am eigentlichen Problem in puncto leistbares Wohnen vorbei: den großen Leerstand, die hohen Immobilienpreise, die Attraktivität der touristischen Vermietung.“

Mengendeckelung bei Verkehr und Tourismus

Die Verkehrsproblematik sowie eine Deckelung für den Tourismus seien dringende Probleme, wo sich die Umweltverbände in der kommenden Legislatur mehr Einsatz erwarten. Josef Oberhofer dazu: „Auch, wenn niemand gerne unliebsame Entscheidungen trifft, es muss auch einmal am Mengengerüst angesetzt werden, um Ressourcen zu schonen und Landschaft, Mensch und Natur zu entlasten.“

Entscheidende Legislaturperiode für Umwelt- und Klimaschutz

Ein eindringlicher Appell ging daher an die Verantwortung der neuen Landesregierung und besonders an den designierten Landesrat für Raumordnung und Umweltschutz Peter Brunner: „Die kommende Legislatur wird zeigen, wie ernst es unseren Politikern mit der Sorge um unsere Zukunft ist und wie es um den Mut steht, weitsichtige Entscheidungen zu treffen. Ein Aussitzen der großen umweltpolitischen Herausforderungen ist jedenfalls keine Option.“

Von: luk

Bezirk: Bozen

Kommentare
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Oracle
Oracle
Kinig
3 Monate 4 Tage
Immer interssant, solche Forderungen zu hören, ob Foppa, Roher, Plaikner oder Oberhofer. Alle fordern, die anderen sollen etwas tun! Haben diese Damen und Herren ihre eigenen Mitglieder, Gönner und Wähler aufgefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen? Da kommen wahrscheinlich gut 15-20000 Leute zusammen. Wenn alle diese Leute auf das Verbrennerauto verzichten, wäre schon viel getan….für die Umwelt und für den Verkehr! Das mit den Speicherbeckrn ist ein grosser Schmarrn, denn durch Becken ist man imstande, Wasser zurückzuhalten und bei Notwendigkeit dem lokalen Ökosystem zukommen zu lassen. Deshalb muss massiv in Becken investiert werden, nachdem die Gletscher und Schnee immer weniger werden!… Weiterlesen »
info
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Universalgelehrter
3 Monate 4 Tage

Also bauen wir jetzt am besten alle Berge voller Becken, dann können wir das Wasser unter Einsatz von großen Mengen an Energie und unter Verdunstungsverlusten von bis zu 30% zu Schnee verwandeln und sind damit gegen den Klimawandel gerüstet. Danke dafür, mich in die Realität zurück geholt zu haben!

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
3 Monate 4 Tage

genau, sollen die anderen mal schön machen…
…was, wenn alle so denken würden?

Oracle
Oracle
Kinig
3 Monate 4 Tage

@info…. Verdunstungsverluste im Winter? Schnee ist gefrorenes Wasser, dass langsam schmilzt, also bleibt das Wasser länger im lokalen System, statt schnell davonzurinnen! Demzufolge hat es sehr wohl Sinn! Oder aber müssen wir damit rechnen, im Sommer mit viel weniger Wasser auszukommen. Ist das vernünftig? Das mit der großen Menge Energie: mal ausgerechnet wieviel jeder einzelne pro Jahr mit dem eigenen Auto an Energie verbraucht?

magg
magg
Superredner
3 Monate 4 Tage

@Oracle Natürlich verdunstet das Wasser auch im Winter, wenn der Schnee schmilzt, versickert das Wasser nie zu 100%. Es gibt genug Studien, die belegen, das viel Wasser von den Skipisten einfach verdunstet, statt im lokalen Wasserkreislauf wieder einzufließen.

info
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Universalgelehrter
3 Monate 4 Tage
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Universalgelehrter
3 Monate 4 Tage

@Oracle
Da du es anscheinend nicht besser weißt, will ich dich kurz aufklären.
Liegen Taupunkt und Feuchttemperatur unter dem Gefrierpunkt, so verdampft der Schnee.Das Verschwinden des Schnees heißt Sublimation. Bei der Sublimation geht Schnee oder Eis direkt in die gasförmige Phase unter Umgehung der flüssigen Phase über. Es bedeutet, dass der Schnee einfach verdunstet.Er reduziert sich, selbst wenn die ganze Zeit über Dauerfrost herrscht.
Also merke dir, zuerst informieren bevor du weiteren Unsinn schreibst.

sou ischs
sou ischs
Superredner
3 Monate 4 Tage

@krokodilstraene …aber diese anderwn denken ja so….oder etwa nicht?
dort wo genügend geld vorhanden,da spielt der klimaschutz keine rolle.

Faktenchecker
3 Monate 3 Tage

Maßnahmen sind dringend erforderlich

Oracle
Oracle
Kinig
3 Monate 4 Tage

ein Vorschlag an den Herrn des Alpenvereins: keine Baustelle mehr in den Bergen! Deshalb auch kein Geld mehr für den Ausbau bzw. die Sanierung von Schutzhütten. Die sollen sich selber überlassen werden! Damit sparen wir auch noch ziemlich Steuergelder…

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
3 Monate 4 Tage

i schpeib mi un… 🤣🤣🤣

Doolin
Doolin
Kinig
3 Monate 4 Tage

…diese Steuergelder buttern wir lieber ins private Hotel in den Wolken am Santner…
😆

andr
andr
Universalgelehrter
3 Monate 4 Tage

@oracel
Es geht nicht um Steuergelder sondern um Zerstörung der Biodiversität oder Umwelt

Kasknedel
Kasknedel
Tratscher
3 Monate 4 Tage

@Oracle Schutzhütten haben durchaus ihre Berechtigung, ob dann daraus Hotels gemacht werden müssen, steht auf einem anderen Blatt Papier.

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@
Universalgelehrter
3 Monate 4 Tage

@Oracle
Du neigst dazu, komplexe Sachverhalte durch Polarisierung zu vereinfachen und hast durch deine egozentrische Denkweise übergeordnete Zusammenhänge nicht im Blick. Zudem fehlt dir auch das nötige Fachwissen. Darum merke dir: “Ein Kluger merkt alles. Ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.”
Du kannst dir aussuchen, wozu du dich zählst.

Oracle
Oracle
Kinig
3 Monate 4 Tage

Es wurde ein Klimabürgerrat und Fachgruppen gegründet. Lassen wir sie mal arbeiten, oder?

info
info
Universalgelehrter
3 Monate 4 Tage

Ja, tun wir das. Und halten wir uns anschließend auch an deren Empfehlungen!

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
3 Monate 4 Tage

so wie den Autonomiekonvent? 🤣🤣🤣

Oracle
Oracle
Kinig
3 Monate 4 Tage

@info…. die Empfehlungen können sehr verschieden sein und können unter Umständen auch “radikal” sein. Wenn z.B. ein generelles Verbot für Verbrennerauto ausgesprochen würde? Würde man das ohne Proteste umdersetzen? Würde man das akzeptieren? Deshalb muss die Frage immer lauten, ob das auch vernünftig umsetzbar ist!

Doolin
Doolin
Kinig
3 Monate 4 Tage

@info
…und machen keine millionenteure Nachhaltigkeitsveranstaltungen mehr…

Oracle
Oracle
Kinig
3 Monate 4 Tage

@info… die großen Probleme sind bekannt (Verkehr und Heizen), die Lösungen sind ebenfalls bereits bekannt (Ausbau der PV, Windkraft und Pumpspeicherwerke zur Speicherung). Können wir über die Köpfe der lokalen Bevölkerung Windräder auf der Malser Heide oder am Brenner oder das Pumpspeicherwerk in Ulten einfach durchziehen, oder das Verbot für Verbrenner und eine energetische verpflichtende Haussanierung mit Einbau von Wärmepumpen, wenn es der Klimarat empfiehlt? Denn das sind die Lösungen….

info
info
Universalgelehrter
3 Monate 4 Tage

Was nötig ist, ist umzusetzen, es geht darum, das Schlimmste noch irgendwie abzuwenden.

schlauer
schlauer
Superredner
3 Monate 4 Tage

Lese zu Beginn des letzten Absatzes: „Ein eindringlicher Appell ging daher an die Verantwortung der neuen Landesregierung und besonders an den designierten Landesrat für Raumordnung und Umweltschutz Peter Brunner“.
Da würde ich den drei Verbänden empfehlen sich nicht all zuviele Hoffnungen zu machen🙏 Denn der ehemalige Brixner Bürgermeister Peter Brunner, auch Schwager des europaweit tätigen Hotelbauers Otmar Michaeler, wird weiterhin „zubetonieren“ was das Zeugs hält🙈 Und Hotelprojekte wie auf den Kojawiesen ober Brixen wird es bald jede Menge in Südtirol geben! Zuerst wird aber leider der Brixner Auwald einem neuen Gebäude der Firma Progress zum Opfer fallen🥲

Staenkerer
3 Monate 4 Tage

jo, stimmt! mit der vergabe von den resor an brunner hobn se mit sicherheit in bock zum gärtner gemocht!

Techno Guy
Techno Guy
Tratscher
3 Monate 4 Tage

Unglaublich wie negativ manche sind! Alles verbieten und verhindern ist die Devise der Linken und Grünen. Siehe am besten in Deutschland.

@
@
Universalgelehrter
3 Monate 3 Tage

@Techno Guy
Interessant ist das Grünen- Bashing in diesem Forum und der ständige Vergleich mit den Deutschen Grünen. Dabei wird gerne übersehen dass die Grünen in einigen deutschen Bundesländern erfolgreich mitregieren. Man nehme nur Baden- Württemberg mit dem grünen Ministerpräsident Kretschmann. Das Problem in Deutschland sind nicht die Grünen, sondern die Ampel,weil dort Parteien in einer der Koalition sind deren Programme und Wertevorstellungen Zugewissen Punkten diametral auseinander gehen und wo die kleinste Partei (FDP) viele Vorhaben blockiert. Das Gleiche könnte in der Landesregierung passieren.

@
@
Universalgelehrter
3 Monate 3 Tage

@Techno Guy
Dein Dislike zeigt mir,dass du meinen Beitrag gelesen hast. Da du jedoch keinen Einwand dagegen geschrieben hast, nehme ich an ,dass du meine These nicht wiederlegen kannst und mir den Daumen nach unten nur verpasst hast, weil ich recht habe

Alby
Alby
Neuling
3 Monate 4 Tage

Der
AVS empfiehlt seinen Mitglieder regelmäßig, sich umweltfreundlich
in den Bergen zubewegen. Es gibt eine Reihe von Aktionen, welche
großen Anklang finden. Z.B „ mein Hausberg“, oder Bergsteigen
mit öffentlichen Verkehrsmittel, um nur zwei zu nennen. Die AVS
Hütten werden energetisch saniert wenn die Geldmittel ausreichen. Es
gibt sicher keine Sektion wo man zu Touren aufbricht ohne dabei
Fahrtgemeinschaften zu bilden um zum Ausgangspunkt hinzukommen. Dem
AVS kann man sicher nicht vorwerfen, dass er sich nicht fürUmwelt
und Klimaschutz einsetzt

schlauer
schlauer
Superredner
3 Monate 4 Tage

@alby
Stimme Ihnen voll zu👍
Was mich aber ärgert: dass das Land Südtirol für die total überdimensionierte neue private Santnerpass-Hütte 1,3 Millionen Euro beisteuert während die Vereine AVS und der CAI nur 700.000 Euro im Jahr für die instandhaltung ihrer zahlreichen Schutzhütten bekommen!
Fazit: = System Südtirol

Techno Guy
Techno Guy
Tratscher
3 Monate 4 Tage

AVS steht für Alles Verhindern Südtirol? Diese 3 Herrschaften sind mir persönlich zu negativ und zu reaktionär eingestellt! Kein positiver Gedanke dafür nur Verhindern,Verbieten und allen anderen vorschreiben wie man zu leben hat.

info
info
Universalgelehrter
3 Monate 3 Tage

Ist Monia im Urlaub und du übernimmst ihre Texte?

geh mir net
geh mir net
Tratscher
3 Monate 4 Tage

also auch keinen lawinenschutz u.s,w.

Faktenchecker
3 Monate 4 Tage

u.s,w. erklär mal?

thomas
thomas
Kinig
3 Monate 4 Tage

Da muss jetzt etwas kommen bevor es zu spät ist.

Muggi
Muggi
Tratscher
3 Monate 4 Tage

Stillstand wäre für Umwelt- und Landschaftsschutz schon mehr als bisher gemacht wurde!

Aurelius
Aurelius
Kinig
3 Monate 4 Tage

für die Umwelt hat es bis dato nie viel gegeben

Gagarella
Gagarella
Kinig
3 Monate 4 Tage

Wieso, wo gibt es keinen Stillstand?

So ist das
3 Monate 4 Tage

Det Stillstand ist schon lange da, dank der Politik und ihren Lobbys.

ghostbiker
ghostbiker
Universalgelehrter
3 Monate 3 Tage

bei der Preissteigerung gibt es schon lange keinen Stillstand mehr

Fuchsschwoaf
Fuchsschwoaf
Tratscher
3 Monate 4 Tage

nun ja einen Herrn Brunner mit den Umweltschutz zu beauftragen ist wohl keine so gute Idee, der ist eher als  Zubetonierer bekannt

monia
monia
Superredner
3 Monate 3 Tage

Gibt es beim Heimatpflegeverein und AVS keine Alters- bzw. Mandatsbeschränkung? Wäre höchste Zeit mal junge, neue Leute ranzulassen welche moderner denken!

info
info
Universalgelehrter
3 Monate 3 Tage

Ach nein, da ist sie ja, hat weder mitbekommen, dass im AVS eine Menge junger Leute auch in der Führung aktiv sind und das modernes Denken systemisch ist, auf die Natur und ihre Kreisläufe Rücksicht nimmt und die immaterielle Lebensqualität in den Mittelpunkt stellt. Kann passieren, wenn man sein Leben in einem Gastbetrieb verbringt.

diskret
diskret
Universalgelehrter
3 Monate 3 Tage

Braucht es wirklich so viele Neu Baut Wohnungen , für unsere Leute Im Land bestimmt nicht

Blasius
Blasius
Superredner
3 Monate 3 Tage

“Der Blaumilchskandal”. Vielleicht findet Jemand einen besseren Link. Sehr amüsant.
https://www.youtube.com/watch?v=w5BtTORlOls

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