Kritik an Motorradabstellplätzen am Graben

Grüne Bruneck für mehr Entsiegelung für ein lebenswertes Bruneck

Donnerstag, 06. November 2025 | 17:13 Uhr

Von: mk

Bruneck – Versiegelte Flächen aus Asphalt und Beton haben einige negative Folgen: Regenwasser kann nicht versickern, die Böden trocknen aus, Pflanzen und Tiere verlieren ihren Lebensraum. Gleichzeitig heizen sich diese Flächen im Sommer stark auf – mit spürbaren Auswirkungen auf das Stadtklima. Die Hitze ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu Gesundheitsproblemen führen. „Wir brauchen dringend mehr durchlässige, begrünte und damit auch ästhetisch ansprechende Flächen, damit Bruneck auch in Zukunft lebenswert bleibt“, betont Elisabeth Mair, Gemeinderätin der Grünen.

Grünflächen würden wie Lungen in der Stadt wirken, die Luftqualität verbessern und zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen. Durch die Verdunstung von Wasser und die Bereitstellung von Schatten sinken die Temperaturen in der Umgebung, wodurch sogenannte Wärmeinseln nur bedingt entstehen können.

Bei der jüngsten Sitzung der Umweltkommission – unter Teilnahme von Stadträtin Stefanie Peintner, der Gemeinderatsmitglieder Fabian Fistill, Monika Rieder, Elisabeth Mair sowie Elisabeth Moser (Dienststelle Klimaschutz und Gemeindeentwicklung) und der Abwesenheit der SVP-Stadt- und Gemeinderäte Lukas Neumair, Hannes Niederkofler und Christof Unterhofer – wurde das Thema Entsiegelung ausführlich besprochen.

Mair brachte dabei die kürzlich asphaltierten Parkplätze bei der Tennishalle zur Sprache und forderte, dass künftig bei allen öffentlichen Parkplätzen ausschließlich sickerfähige Bodenbeläge eingesetzt werden. „Das Wasser soll wieder in den Boden eindringen können – das kühlt, verbessert das Mikroklima und schützt vor Überlastungen der Kanalisation bei Starkregen“, so Mair.

Stadträtin Peintner bestätigte, dass der Vorsatz, in Zukunft drainagefähige Beläge zu verwenden, grundsätzlich bestehe. Die Grünen hoffen jedoch, dass es nicht nur bei Absichtserklärungen bleibt, sondern diese Vorgabe konsequent umgesetzt wird.

Auf Anregung der Grünen sollen auch bestehende, derzeit versiegelte Flächen begrünt werden. Elisabeth Mair schlug unter anderem den kaum genutzten Gehsteig am oberen Graben sowie zwei Flächen in der Schulzone als geeignete Orte vor.

Von der Gemeindeverwaltung geplant sind am Graben allerdings Motorradabstellplätze, was von den Grünen kritisch gesehen wird. „Das Verkehrskonzept sieht eine Schließung des Grabens vor, daher ist eine solche Nutzung höchstens kurzfristig sinnvoll. Wir setzen uns für eine langfristige, nachhaltige Nutzung und mehr Begrünung ein“, erklärt Mair.

Die Grünen Bruneck wünschen sich mehr Grün, mehr Bepflanzung, bessere Luft und mehr Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger. „Zwei unserer Wünsche hat uns die KI schon erfüllt – den Rest müssen wir gemeinsam umsetzen“, schließt Mair augenzwinkernd.

Bezirk: Pustertal

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