STF gegen Zwangsschließung von Discos

„Herr Quästor, gehen Sie doch mal in den Bahnhofspark!“

Sonntag, 06. Mai 2018 | 16:51 Uhr

Bozen – Giuseppe Racca, Quästor und damit oberster Polizist Südtirols, ließ die Überetscher Lokale „Baila“ und „Juvel“ für 30 Tage zwangsschließen. Der Grund: Drogenfunde. Für Stefan Zelger von der Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit trifft die Maßnahme die Falschen, nämlich die Unternehmer anstatt die Dealer und Junkies. “Ein solch resolutes Vorgehen wie in den Discos würde man sich zudem im Bozner Bahnhofspark wünschen.”

„Eines vorweg: Es darf keine Toleranz für Drogenkonsum und -handel geben. In diesem Sinne ist die Maßnahme der Lokalschließungen durchaus verständlich. Sinnvoller wären aber verdeckte Ermittlungen in den Lokalen, um Dealer und Hintermänner ausfindig zu machen“, gibt Zelger zu bedenken. Die Kontrollmöglichkeit der Lokalbetreiber habe außerdem Grenzen, praktische wie rechtliche, betont Zelger.

An den Quästor gerichtet fordert die Süd-Tiroler Freiheit, auch im Bozner Bahnhofspark und drum herum entschlossen und anhaltend vorzugehen: „Im Bahnhofspark riecht es praktisch ständig wie im Heustadel. Regelmäßig kommt es zu Sachbeschädigungen und Gewalt. Das Viertel um Bahnhofspark, Perathoner- und Südtiroler-Straße entwickelt sich vor allem nachts zu einer ‚No-go-Area‘“, kritisiert Zelger. Er fordert hier dringend ein nachhaltiges Einschreiten der Ordnungskräfte und eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung.

Von: luk

Bezirk: Bozen