IKG-Präsident zeigt sich über Zunahme von Antisemitismus besorgt

IKG-Präsident verteidigt Vorgehen Israels im Gazakrieg

Dienstag, 29. Juli 2025 | 22:51 Uhr

Von: apa

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Oskar Deutsch, hat das Vorgehen Israels im Gazakrieg verteidigt. Dieses sei richtig, denn “die Aufgabe jeder israelischen Regierung ist, für die Sicherheit der israelischen Bevölkerung zu sorgen”, meinte Deutsch Dienstagabend in der “ZIB2” des ORF. Den wachsenden internationalen Druck auf Israel verstehe er nicht, stattdessen solle Druck auf die Hamas aufgebaut werden, forderte der IKG-Präsident.

Ob im Gaza-Streifen tatsächlich eine Hungersnot drohe, “das wissen wir nicht”, sagte Deutsch. Kritik übte er an der UNO, die seit Jahrzehnten nichts anderes tue als Israel zu kritisieren, und am Roten Kreuz. Israel tue jedenfalls alles, um diesen Krieg zu beenden. Die Hamas juble dagegen über Sanktionsdrohungen aus der EU, so Deutsch. Die Terrororganisation hätte den Krieg bereits am 8. Oktober beenden können, wenn sie sich ergeben und alle Geiseln freigelassen hätte, und könnte den Krieg auch heute beenden, meinte er.

Eine Zwei-Staaten-Lösung habe er immer unterstützt, “aber der 7. Oktober hat das schwer bis unmöglich gemacht”, sagte Deutsch. “Zurzeit sehe ich keine Partner bei den Palästinensern und schon gar nicht in Gaza.” Die Entscheidung treffe aber die israelische Bevölkerung bei der nächsten Wahl.

25 antisemitische Vorfälle allein letzte Woche

Besorgt zeigte sich der IKG-Präsident über die wachsende Zahl antisemitischer Übergriffe in Österreich. Medial berichtet worden sei zuletzt über die Diskriminierung israelischer Gäste in einem Lokal in Wien und auf einem Campingplatz in Tirol, aber es gebe viel mehr. Allein in der letzten Woche habe es 25 Vorfälle gegeben, sieben Taxifahrer hätten Passagieren, die als Juden erkennbar waren, die Mitfahrt verweigert.

Kritik an Israel sei erlaubt, aber nicht wenn sie eine Dämonisierung oder Delegitimierung Israels beinhalte oder andere Maßstäbe gegenüber Israel angelegt würden als gegenüber anderen Staaten, meinte Deutsch. Am lautesten kritisiert werde die israelische Regierung in Israel selbst, wo es fast täglich Demonstrationen gebe, das sei gelebte Demokratie.

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