Kommentar

Im Auge des Zyklons

Dienstag, 22. Mai 2018 | 10:05 Uhr

Bozen – Noch bevor er das Amt überhaupt angetreten hat, wurden Zweifel am Lebenslauf des designierten Premiers Giuseppe Conte laut. Ob das ein gutes Omen ist?

Wegen der europakritischen Töne der Koalition von Lega und Fünf-Sterne-Bewegung und vor allem wegen der mangelnden Finanzierbarkeit des Regierungsprogramms stehen dem Juristen möglicherweise stürmische Zeiten bevor.

Nicht nur weil Europa in Aufruhr ist, muss Conte die Wogen glätten. Um Vertrauen aufzubauen und Stabilität zu gewähren, darf er sich auch von der ehemaligen Separatistenpartei und der Anti-Establishment-Bewegung nicht zerreißen lassen.

In einem Interview mit dem Tagblatt Dolomiten äußerst sich der ehemalige SVP-Senator Karl Zeller optimistischer. Conte habe in Anwaltskreisen einen guten Ruf und werde auch als Ministerpräsident unabhängig bleiben.

Ein kühler Kopf und Ruhe sind auch bitter nötig, um das Amt zu übernehmen. Da sind ein paar verschwommene Stellen im Lebenslauf noch das kleinste Problem.

Von: mk

Bezirk: Bozen