Kim ist auch in Russland gerne am Steuer

Raketen-Kim trifft russischen Verteidigungsminister in Wladiwostok

Samstag, 16. September 2023 | 06:53 Uhr

Bei seiner Russland-Reise hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un am Samstag laut einem Agenturbericht den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu getroffen. Die Begegnung habe auf dem Knewitschi-Flughafen in Wladiwostok stattgefunden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Kim wurde demnach von Schoigu und einer Ehrengarde empfangen. Laut der Nachrichtenagentur Interfax zeigte Schoigu seinem Gast drei strategische Armeeflugzeuge.

Kim zeigte sich einem nordkoreanischen Agenturbericht zufolge begeistert von der russischen Luftfahrttechnologie. Sie erlebt seiner Meinung nach eine rasante Entwicklung und kann leicht potenzielle Angriffe von außen abwehren, sagte er laut der amtlichen Agentur KCNA beim Besuch einer russischen Kampfjetfabrik. Die Fabrik für Militärflugzeuge steht unter westlichen Sanktionen

Die Nachrichtenagentur Tass berichtete weiter, dass Kim in Wladiwostok auch die russische Pazifikflotte begutachtete, konkret die Fregatte Marschall Schaposchnikow. Kim hält sich seit Dienstag zu einem Besuch in Russland auf, es ist seine erste offizielle Auslandsreise seit der Corona-Pandemie. Am Mittwoch traf er Kreml-Chef Wladimir Putin auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Osten Russlands. Am Freitag besuchte der nordkoreanische Machthaber eine russische Flugzeugfabrik in Komsomolsk am Amur, in der Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-35 und Su-57 gebaut werden.

Der Westen befürchtet, dass Russland von Nordkorea Rüstungsgüter für seine Offensive in der Ukraine kaufen will. Nordkorea steht zugleich unter Verdacht, in Russland Technologien für sein Atom- und sein Raketenprogramm erwerben zu wollen. Putin hatte nach seinem Treffen von “Möglichkeiten” einer militärischen Kooperation zwischen Russland und Nordkorea gesprochen. Sein Sprecher Dmitri Peskow versicherte am Freitag jedoch, dass die beiden Länder während Kims Besuch keinerlei Abkommen unterzeichnet hätten.

Von: APA/AFP/Reuters