Von: mk
Bozen – Die Landesregierung hatte in der vergangenen Woche die Vergabe der außerstädtischen Linien gemäß Los 11 an die Inhouse-Gesellschaft des Landes und der Gemeinden Bozen, Meran und Leifers SASA beschlossen. Heute haben Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider und SASA-Präsident Francesco Morandi den Dienstvertrag dazu unterschrieben.
SASA wird demnach mit jenen Linien betraut, die aus dem Umland in die Stadtzentren von Bozen und Meran führen. “Mit diesem Schritt will das Land künftig Synergien noch besser nutzen, Service, Verbindungen und Qualität für die Fahrgäste sicherstellen und nachhaltige Mobilität in den Städten und im Umland fördern”, sagt Mobilitätslandesrat Alfreider. Ab 14. November 2021 wird SASA die rund 30 neuen Linien für zehn Jahre bedienen.
Modal Split zugunsten nachhaltiger Mobilitätsformen verschieben
Wie Alfreider erklärte, ist das Ziel vor allem, den Modal Split, also die Aufteilung der Mobilitätsformen, immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit zu verschieben, Alternativen zum Privatauto schaffen – in erster Linie in den großen Zentren. Zugleich komme das Vorhaben der Umwelt zugute, weil immer mehr Busse mit sauberen Antrieben eingesetzt werden. “Die Inhouse-Vergabe an SASA bringt Vorteile für die Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs und für die öffentliche Verwaltung”, betonte der Mobilitätslandesrat, “sie ermöglicht außerdem eine langfristige und nachhaltige Planung der Mobilitätsdienste und soll mit dem Umstieg auf moderne und emissionsarme öffentliche Verkehrsmittel vor allem die Städte, in denen die Schadstoffbelastung durch den Verkehr bekanntlich höher ist, entlasten.”
Der Direktor der Landesabteilung Mobilität Martin Vallazza sprach von einer wichtigen Transformation im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel, die nun umgesetzt werde. Er verwies auf die europaweite Ausschreibung der außerstädtischen Busdienste und die anstehende Zuweisung der zehn Lose. “Die heutige Unterzeichnung des Dienstvertrags für die Inhouse-Vergabe ist vor allem eine Entscheidung für Nachhaltigkeit aufgrund des von der Landesregierung vorgelegten Programms zur Verringerung der Stickstoff-Belastung”, erklärte Abteilungsdirektor. Insgesamt 30 Linien gehen an die SASA über, beispielsweise jene im Passeiertal, Ultental und Sarntal. In der Übergangsphase würden die Fahrgäste um etwas Geduld ersucht, so Vallazza. In den vergangenen Monaten wurde das südtirolmobil Service- und Informationszentrum (www.suedtirolmobil.info) auf- und ausgebaut.
Ausbau der nachhaltigen Busflotte
Wichtiger Bestandteil dieses neuen Dienstleistungsvertrags – SASA verfügt ja bereits über einen Dienstleistungsvertrag für die städtischen Dienste – ist der Ausbau der nachhaltigen Busflotte auch im außerstädtischen Linienbetrieb. SASA gilt in diesem Bereich italienweit als Vorreiter und verfügt bereits heute über fünf Elektrobusse und 17 Wasserstoffbusse. Ziel ist es, die emissionsfreie Flotte in den kommenden zehn Jahren sukzessive auszubauen. Bis 2030 will SASA über 100 Busse auf alternativen Antrieb umgestellt haben und auch außerstädtische Linien damit bedienen. “Mit dem neuen Dienstleistungsvertrag haben wir vom Land einen klaren Auftrag erhalten”, sagte SASA-Direktorin Petra Piffer, “und wir freuen uns, diese Vorreiterrolle bei der Umsetzung der technologischen Transition einnehmen zu dürfen.”
“Die neuen Linien und der neue Dienstleistungsvertrag leiten gleichzeitig eine neue Ära für SASA ein. Mit rund 15 Millionen Buskilometern pro Jahr und ca. 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird SASA das größte Nahverkehrsunternehmen im Land,“ sagt SASA-Präsident Morandi, “Mit der schrittweisen Umrüstung auf leisere und abgasarme Busse bis 2030 möchten wir vor allem die Städte entlasten.”