Ein Kommentar

Klimaschutz als Menschenrecht

Dienstag, 09. April 2024 | 01:39 Uhr

Bozen – Die Schweiz ist als erstes Land wegen mangelndem Klimaschutz vom Europäischen Menschenrechtsgericht verurteilt worden. Die Gruppe der sogenannten „KlimaSeniorinnen Schweiz“, der über 2000 Frauen angehören, beanstandete in einer Klage, dass sich ihre Regierung nicht ausreichend gegen die Klimakrise engagiere. Die Frauen argumentierten, dass ältere Menschen durch den Klimawandel in besonderer Weise gefährdet seien, etwa bei Hitzewellen. Dadurch würden ihre Rechte verletzt – eine Argumentation, die vom Gericht anerkannt wurde.

Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd äußerte sich in einer ersten Reaktion überrascht vom Urteil, zumal der Schweiz Nachhaltigkeit, Biodiversität und das Nettonullziel „sehr wichtig“ seien.

Doch Umweltschützer konterten sofort. “Die Staaten haben mit dem Pariser Klimavertrag umfassenden Klimaschutz vereinbart, aber bisher großteils nicht geliefert”, hieß es vom WWF. 

Die Grünen in Südtirol zeigen sich erfreut und sprechen von einem „wegweisenden Urteil“. Die Klimakrise sei nicht etwas Abstraktes, sondern habe reelle Auswirkungen auf unser aller Leben, erklärten die Abgeordneten Zeno Oberkofler, Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer. Auch Südtirol sei neben den EU-Staaten gefordert, die Klimakrise ernst zu nehmen.

Dabei drängt die Zeit: Seit Jahren purzeln die Wärmerekorde. Angesichts der heißen Temperaturen in den vergangenen Monaten könnte das Jahr 2024 wieder neue Maßstäbe setzen.

Bislang war die Politik nur unzureichend fähig, die Wirtschaft in klimafreundlichere Bahnen zu leiten. Kann die Justiz die Politik nun dazu bringen, härter durchzugreifen? Zumindest hat das Gericht etwas Wesentliches anerkannt: Klimaschutz ist Menschenschutz.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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9 Kommentare auf "Klimaschutz als Menschenrecht"


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Kinig
1 Monat 7 Tage

Gülle,Pestizide ,Abgase von Verkehr u.Hauskaminen können die Meisten hier nicht entkommen.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 7 Tage

Bericht nicht gelesen? Du kannst gern gegen das Land Südtirol gerichtlich vorgehen.
Genau das haben diese Menschen in der Schweiz getan und Recht bekommen.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 7 Tage

I merk du hosch viel gsegen auf der Welt und erkannt wo die großen Probleme inserer Zeit verursacht werden… (traurige Ironie)

Reca
Reca
Neuling
1 Monat 7 Tage

Ja, aber nicht nur Politiker und Staaten sind gefragt sondern auch die Bevölkerung.

Um ein Beispiel zu nennen: Man weiß mittlerweile, dass unser hoher Fleischkonsum der Hauptgrund für die Rodung der Regenwälder ist (Soja als Kraftfutter und Weidehaltung). 

Und dennoch ist immer noch weit verbreitet, dass Veganer oder Vegetarier “Krank und unnormal” sind. 

Sag mal
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Kinig
1 Monat 7 Tage

Reca Es wäre ein Anfang wenn das Arbeitermenü ,Krankenhäuser u.s.w.einmal statt jeden Tag Fleisch auftischen würde

Staenkerer
1 Monat 6 Tage

jo, jo, mir zoagn ollm aufn regenwold, stott de sünden vor der haustür zu kritisiern!
zb. das in brixen der auwold an fabrigsgebäude weichn muaß und a wold werd 8 km noch brixn werd wegn a wies gerodet!

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 7 Tage

Es war an der Zeit das Regierungen in die Pflicht genommen werden das Leben der zukünftigen Generation auch lebenswert zu machen.
Mehr als 2000 solcher Verfahren sind weltweit anhängig. Das war nur der Anfang. SEHR GUT!

info
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Universalgelehrter
1 Monat 7 Tage

Es ist skandalös, dass sich die Bürger:innen erst vor Gericht wehren müssen, damit endlich die notwendigen Schritte zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft getan werden.
Hoffentlich geht jetzt wirklich etwas weiter und das nicht nur in der Schweiz.

Zussra
Zussra
Superredner
1 Monat 6 Tage

Als ersts amo warn die Amateurkraftfahrer:innen, Hobbychauffeur:innen in die Pflicht zi nehm, indem man ihnan weitreichende Verbote auferlegt‼️

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