Referendum am 24. November

Komitee “Ja zu Tram ins Ãœberetsch” stellt sich vor

Freitag, 25. Oktober 2019 | 12:56 Uhr

Bozen – Ohne eine Verbindung nach Kaltern und Eppan wird das Tramprojekt in Bozen eindeutig unvollständig bleiben. Davon ist das Komitee „Ja zu Tram ins Überetsch“ überzeugt. Der innerstädtische Verkehr sei eine große Belastung für Boznerinnen und Bozner. Vor allem den vielen Pendlern und Touristen, die täglich aus dem Überetsch in die Stadt strömen, müssten attraktive Alternativen geboten werden, um sie von einer nachhaltigen Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu überzeugen. Der Metrobus sei dafür nicht ausreichend, hieß es heute auf einer Pressekonferenz.

„Der Bozner Gemeindeausschuss und die Landesregierung beteuern zwar die Wichtigkeit der schienengebundenen Verbindung ins Überetsch und stünden für den Bau einer solchen, aber nicht in naher Zukunft. Bei Bauvorhaben dieser Größenordnung kann man sich nicht auf Improvisation verlassen und eine vorausschauende Planung ist unerlässlich. Vage Zusicherungen über die künftige Verlängerung der Strecke von Sigmundskron nach Kaltern reichen nicht, es braucht eine langfristige Vision, die ernsthaft und verbindlich auf der Liste der prioritären Infrastrukturen des Landes aufscheint. Nichts davon wurde getan; Kurz gesagt, es fehlt eine vorausschauende Perspektive unter Einbeziehung eines gesamten und gemeinsamen Mobilitätsplans zwischen Land und Gemeinden“, so das Komitee.

Welche alternativen Lösungen gibt es also anstelle einer Tram? Den Metrobus? „Es ist allgemein bekannt, dass der Metrobus nicht genügend Kapazitäten hat, um die Anzahl der Autos zu reduzieren und der Stadt zu einer besseren Luftqualität zu verhelfen. Außerdem bietet eine Tram einen unvergleichlich höheren Fahrgastkomforts, der wichtig ist, um neue Nutzer anzuziehen. In diesem Sinne wäre die Tram ein sehr wichtiges Element in einem breiten Netz von Maßnahmen. Ein “Nein” beim Referendum würde dieses Projekt begraben, da dies erste Abschnitt einer Überetscher Bahn sein könnte, ein JA löst hingegen das alltägliche Verkehrsproblem im Großraum Bozen“, so das Komitee.

Aus den genannten Gründen hat sich dieses Komitee zur Unterstützung des “Ja” beim Referendum über die Tram am 24. November zusammengefunden. An diesem Komitee seien nicht zufällig auch Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände und politische Vertreter von Eppan und Kaltern beteiligt: Die Verkehrsprobleme in Bozen könnten nämlich nur durch die Zusammenarbeit des Überetschs und der Stadt Bozen gelöst werden.

Komitee “Ja zu Tram ins Überetsch”

Vertreter des Komitees sind: Matthias Cologna – Koordinator des Komitees, Wilfried Trettl – Bürgermeister der Gemeinde Eppan, Paul Köllensperger – Landtagsabgeordneter des Team K, Martin Aufderklamm – Dorfliste Kaltern/Caldaro, Thomas Brachetti – Dachverband für Natur- und Umweltschutz und Umweltgruppe Bozen, Rudi Benedikter – ehemaliger Sonderbeauftragter für die Tram des Bozner Gemeinderates, Filippo Badolato – Koordinator Volt Alto Adige/Südtirol, Gunde Bauhofer – Verbraucherzentrale Südtirol, Romano Comunello – Insieme per Caldaro, Freunde der Überetscherbahn.

Infos unter FB: https://www.facebook.com/SiJaTramBZUeberetschOltradige/

Von der Tram in Bozen zur neuen „Überetscher-Bahn“ – Grüne erfreut

„Mit Freude“ erfahren die Grünen von der Gründung eines Komitees zur Volksbefragung über die Tram. Dieses Komitee hat sich zum Ziel gesetzt, „alle zivilgesellschaftlichen und politischen Kräfte zu vereinen, die das “JA” bei der Volksbefragung am 24. November unterstützen wollen und dieses aus übergemeindlicher Sicht interpretieren“. In der Tat könnten die Verkehrsprobleme der Landeshauptstadt Bozen nur in Zusammenarbeit mit allen Gemeinden des Großraums Bozens gelöst werden, so die Grünen.

Man werde dieses Komitee natürlich nach Kräften unterstützen, sei doch die Forderung nach einer Wiedererrichtung der Überetscher-Bahn ein historisches Kernanliegen der Südtiroler Grünen.

„Das von unserer Bozner Stadträtin Marialaura Lorenzini seit Jahren vorangetriebene Projekt einer schnellen, sauberen und effizienten Tramverbindung in Bozen ist nun der erste und entscheidende Schritt zur Realisierung dieser modernen Überetscher-Bahn. Nicht zuletzt auch aufgrund des Einsatzes der Dorfliste Kaltern-Caldaro und von Pro Eppan-Appiano konnten nach Jahren des politischen Stillstandes im laufenden Jahr endlich auch im Überetsch entscheidende Fortschritte erarbeitet werden“, erklären die Grünen.

Eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe aus Vertretern der Gemeinden Kaltern, Eppan und Bozen ermittelt derzeit unter der Leitung des bekannten Schweizer Experten Ing. Willy Hüsler den künftigen Trassenverlauf der neuen Überetscher-Bahn. Genannte Arbeiten seien die Grundvoraussetzung dafür, dass die so gemeinsam definierte Trasse in die Bauleitpläne der Gemeinden eingetragen werden und folglich mit den weiteren Planungsarbeiten begonnen werden kann; eben diese Arbeiten gelte es nun, gemeinsam mit aller Kraft zu unterstützen und voranzutreiben, so die Grünen: „Wir freuen uns, wenn das neue Komitee hierzu einen konkreten Beitrag leisten kann.“

Von: mk

Bezirk: Bozen