Von: mk
Bozen – Landeshauptmann Arno Kompatscher hat heute Wohnungen für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) besucht. Im Zuge des Projekts SENSHome wurden sie eingerichtet, um Menschen mit dieser Diagnose in ihrer Autonomie zu unterstützen. Diese Wohnungen werden dank intelligenter Sensornetzwerke zu Häusern, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit besonderen Bedürfnissen “reagieren” und mögliche Risikoereignisse melden.
“Mit dem Projekt werden Räume geschaffen, in denen Menschen mit Behinderungen, insbesondere Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen, sicher, komfortabel und vor allem selbstständig wohnen können. Dies bedeutet ein großes Maß an Autonomie und Selbstbestimmtheit und somit einen Gewinn an Lebensqualität”, betonte Landeshauptmann Kompatscher zum Abschluss seines Besuchs. “Das Land Südtirol misst der Forschung, der Innovation und der Entwicklung von Technologie, die Inklusion vorantreiben, besondere Bedeutung bei. In diesem Falle wurde das Projekt auch mit europäischen Interreg-Mitteln kofinanziert”, ergänzte Kompatscher.
Das SENSHome-Projekt
SENSHome ein Interreg-Projekt, das aus der Zusammenarbeit der Freien Universität Bozen mit der Universität Triest, der Fachhochschule Kärnten und der Firma Eureka-System (ein Unternehmen der Mechatronikbranche) hervorgegangen ist. Ziel des Projektes war es, Innenräume zu bauen, die das Wohlbefinden und den Komfort von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen sowie ihre Sicherheit im Fall von Schwierigkeiten während der Abwesenheit eines Familienmitgliedes oder Sozialarbeiters gewährleisten. “Derzeit ist ein unabhängiges Leben von Menschen mit ASD oft nur in speziellen Umgebungen möglich – wenn spezialisiertes Personal die Menschen unterstützt und mit ihnen lebt”, erklärt Professor Andrea Gasparella, Koordinator der Forschungsgruppe für Technische Physik an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien Universität Bozen. “Die Technologie, die wir im Rahmen des SENSHome-Projekts getestet haben, überbrückt potenziell die Lücke zwischen unabhängigem Leben und Pflegeeinrichtungen, indem sie die Autonomie von Menschen erhöht, die keine ständige Betreuung benötigen, aber nicht allein gelassen werden können. Das Projekt könnte auch an die Sicherheitsansprüche älterer Menschen angepasst werden, indem es ihre Aussichten auf ein aktives Leben verlängert”, führt Gasparella aus. Eine Besonderheit des Vorschlags besteht auch in einer Verbesserung des Komforts in den Wohnräumen und einer daraus folgenden geringeren Häufigkeit kritischer Situationen. Auf diese Weise könnte ein einziger Anwender – Personen, an denen es einen großen Mangel gibt und weiterhin geben wird – mehreren Nutzern helfen”, sagen die Forscher Marco Caniato (Projektleiter) und Arianna Marzi.
Das Projekt SENSHome wurde durch das Netzwerk von Autism-Europe unterstützt, einer internationalen Vereinigung, die von der Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Rechte, Gleichstellung und Unionsbürgerschaft 2014-2020 unterstützt wird. Ziel des Programms ist es, die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu fördern und ihnen zu helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Die folgenden Organisationen waren als Projektpartner beteiligt: der Verein Progettoautismo FVG, der Arbeitskreis Eltern Behinderter (AEB), Vereinigung La Nostra Famiglia – IRCCS Eugenio Medea, Televita, P.SYS system creation und Inklusion:Kärnten.