Beschlussantrag der SVP angenommen

Landtag beschließt flexibles ABO+ für Studierende

Donnerstag, 08. Oktober 2020 | 16:16 Uhr

Bozen – Im Südtiroler Landtag wurde heute ein Beschlussantrag der SVP angenommen.

Beschlussantrag Nr. 328/20: Flexibleres ABO+ für Studierende (eingebracht von der Abg. Ladurner am 16.09.2020). Der Landtag möge die Landesregierung beauftragen, dafür Sorge zu tragen, dass  1) das ABO+ eine zeitliche Flexibilität aufweist und dadurch nach der Ausstellung mit Erfüllung der notwendigen Kriterien Gültigkeit für die Dauer von zwölf Monaten hat; 2) ein zeitlich begrenztes Sommer-ABO+ für die Sommermonate mit einem durch die Landesregierung festzulegenden angemessenen Preis eingeführt wird.

Das ABO+ sei für die Südtiroler Studierenden von enormem Wert, erklärte Jasmin Ladurner (SVP), rund 8.000 Studierende und Lehrlinge machten derzeit von diesem Angebot Gebrauch. “Allerdings ist die Handhabung des ABO+ sehr strikt ausgelegt. Das ABO+ muss jährlich erneuert werden und gilt immer nur bis September. Beantragt also jemand ein ABO+ im Februar, gilt es nur bis September und muss dann bereits wieder erneuert werden. Es wäre einfacher und unbürokratischer, wenn das ABO+ immer ab Ausstellungsdatum für zwölf Monate gültig wäre. Dasselbe gilt für die Dauer des ABO+. Bisher gibt es das ABO+ nur für die Dauer von zwölf Monaten. Damit werden die Südtirolerinnen und Südtiroler, die im Ausland studieren benachteiligt, da sie nicht vom Angebot des ABO+ profitieren können. Sie müssten, auch wenn sie beispielsweise nur für die Sommermonate im Land sind, um hier möglicherweise ein Praktikum zu absolvieren, den vollen Preis für das ABO+ bezahlen. Hierfür könnte ein zeitlich begrenztes Sommer-ABO+ eingeführt werden, das für die Sommermonate angeboten wird und z.B. vom 1. Juni bis 30. September gilt.” Der Antrag gehe auch auf eine Initiative der asus – Südtiroler HochschülerInnenschaft zurück.

Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) bezeichnete den Antrag als sinnvoll. Dieses Thema sei auch mehrmals im Dreierlandtag aufgeworfen worden, man habe ein Jahresticket für Studenten für die ganze Euregio angeregt. Mit einem solchen Jahresticket würde sich der Antrag erübrigen.

LR Philipp Achammer, der im Einvernehmen mit LR Alfreider antwortete, räumte Schwierigkeiten für gewisse Studenten ein, z.B. solche, die erst im Februar ihr Studium beginnen. Auch ein Sommerticket zum vergünstigten Tarif wäre denkbar, LR Alfreider habe dies zugesagt. Achammer kündigte im Namen der Landesregierung Zustimmung an.

Jasmin Ladurner freute sich über den Zuspruch. Auch sie würde ein Euregioticket begrüßen, das derzeit aber technisch noch schwer umsetzbar sei.

Der Antrag wurde mit 29 Ja einstimmig angenommen.

“Großer Fortschritt für studentische Mobilität”

Bei mehreren Treffen zwischen der Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, sowie zuletzt auch mit der Landtagsabgeordneten Jasmine Ladurner, haben die Studierendenvertreter auf die Wichtigkeit eines zeitlich begrenzten Studententickets für Südtirol hingewiesen. Zudem wurde die Flexibilisierung der Antragstellung des Abo Plus gefordert. Ein entsprechender Beschlussantrag wurde heute im Landtag angenommen. Viele Südtirolerinnen und Südtiroler, die im Ausland studieren, kommen nur den Sommer über zurück ins Land. Für diese Zielgruppe wäre ein zeitlich befristetes Abo von großem Wert, um so auch in den Genuss der reduzierten Studententarife zu kommen. „Insebsondere für Studierende aus entfernteren Studienorten wie beispielsweise Wien oder Bologna, welche z.B. für einen Sommerjob wieder nach Hause kommen, ist ein Sommer-Abo-Plus eine finanzielle Entlastung und, und trägt auch dazu bei, dass sich vermehrt Studierende auch in den Sommermonaten für den ÖPNV anstatt für das Auto entscheiden“ so Matthias von Wenzl, Vorsitzender der sh.asus.

Der Vizevorsitzende Julian Nikolaus Rensi betont die Wichtigkeit der Flexibilisierung der Modalitäten zur Antragstellung bzw. Verlängerung des Abos: „Zum einen ist ein einziges, fixes Datum, zu dem man das Abo erneuern kann, nicht mehr zeitgemäß; zum andern stellen solche Beschränkungen insbesondere für Studierende, die sich etwa für ein Erasmus-Semester entscheiden, eine vermeidbare Mehrfachbelastung dar, da es faktisch für ein ganzes Semester nicht genutzt werden kann.” Die sh.asus bedankt sich insbesondre bei Landesrat Daniel Alfreider, welche eine rasche Umsetzung bereits zugesagt hat. Abschließend hebt der Vorstand der sh.asus hervor, wie wichtig alle Maßnahmen sind, die die Nutzung von Bus und Bahn fördern: „Das entspricht dem Interesse der jungen Generation, die sog. Green mobility immer weiter zu entwickeln; ein Interesse auf eine gesunde Umwelt, das etwa auch in der weltweiten Klimastreikbewegung ausgedrückt wurde und wird.“ Es sei für die Zukunft des Verkehrswesens auch in Südtirol entscheidend, öffentlichen Verkehrsmitteln vorrangig Beachtung zu schenken, sozial gerechte Preise und eine hohe Qualität der Dienstleistung zu sichern, so die Studierenden.

Von: luk

Bezirk: Bozen