Antrag im Landtag

Leiter Reber: Anti-Bärenspray auch für Jagdaufseher und Jäger

Freitag, 31. Oktober 2025 | 09:45 Uhr

Von: luk

Bozen – Immer öfter wandern Braunbären in Südtirol ein – Begegnungen mit den scheuen Waldbewohnern sind zwar selten, aber nicht ungefährlich. Während die Bären selbst unter strengem Schutz stehen und das Land Südtirol seit September dazu ermächtigt ist, seine Gemeindepolizisten und Zivilschutzorganisationen mit Anti-Bärensprays auszustatten, bleiben ausgerechnet jene außen vor, die wohl am ehesten auf Bären treffen: die Jagdaufseher und Jäger. Damit auch diese sich mit geeigneter Abwehrtechnik ausstatten können, hat der Freie Abgeordnete Andreas Leiter Reber einen entsprechenden Antrag im Landtag eingebracht.

“Das Life-Ursus-Projekt im Trentino muss rückabgewickelt werden. Ursprünglich waren 35 Braunbären im Brentagebirge vorgesehen – jetzt sind es bereits über hundert und die wandern auch zu uns ab”, hält Leiter Reber eingangs fest.

“Wenn nun jemand ein erhöhtes Risiko auf ungewollte Bärenbegegnungen hat, dann sind das nicht unsere Gemeindepolizisten oder Feuerwehrleute, sondern die Jagdaufseher und Jäger, die in den Bärengebieten bei ihrer Pirsch lautlos durch die Wälder streifen”, so der Freie Abgeordnete.

“Und sogar wenn im Ernstfall ein Abschuss aus Notwehr erlaubt wäre, unsere Jäger haben meist eine zu schwache Munition geladen und vor allem streifen sie nicht mit gezückter Waffe durch den Wald. Bei einem plötzlichen und ungewollten Zusammentreffen mit einem angreifenden Bären kann ein am Gürtel schnell verfügbarer Anti-Bärenspray durchaus hilfreich sein, wie die Erfahrungen aus den Bärengebieten in Nordamerika und am Kaukasus zeigen”, so Leiter Reber weiter.

Er fordert nächste Woche im Landtag die Landesregierung dazu auf, “alle autonomiepolitischen Spielräume zu nutzen, damit Jagdaufseher und Jäger in Bärengebieten mit praktikabler Abwehrtechnik ausgestattet werden können. Zudem sollen die vom Landtag an die Autonomietische entsandten Vertreter sich der Thematik annehmen und wenn nötig Entwürfe für neue Durchführungsverordnungen erarbeiten. Inwieweit auch Hirten und Landwirte in Bärengebieten nach entsprechender Einweisung mit Vergrämungstechnik ausgestattet werden können, soll überprüft werden”, so Leiter Reber.

Bezirk: Bozen

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