Von: mk
Bozen – Einen „guten Schritt weiter“ ist man in Sachen Wolfsmanagement: Nach der Entscheidung der EU diese Woche, den Schutzstatus zu senken, kommt in Südtirol Hoffnung auf, dass künftig eine flexiblere Handhabe der Wolfproblematik möglich ist. „Höchste Zeit“, findet der SVP-Landtagsabgeordnete Franz Locher.
„Der Schutzstatus des Wolfs war aufgrund seiner Vermehrung längst nicht mehr aktuell. Mit einer regulierten Entnahme, wie sie bereits in anderen europäischen Staaten Standard ist, muss die Anzahl der Wölfe auf ein verträgliches Maß gesenkt werden“, unterstreicht Locher. Die Voraussetzung, die Habitat-Richtlinie durch eine Senkung des Schutzstatus an die seit langem geforderte Entnahme von Problemtieren anzupassen, sei nun durch die neuesten Entwicklungen in Brüssel gegeben.
Der Landtagsabgeordnete fordert nun eine zielgerichtete Herangehensweise, denn: „Die Zeit drängt und die Bauern sind mit ihrer Geduld schon lange am Ende. Jetzt muss man konkret an das Problem herangehen, ohne Wenn und Aber.“
Seit 2018 haben sich in Südtirol die Wolfsrisse bei Schafen verneunfacht, insgesamt sind 2022 die ausbezahlten Schadenssummen an Tierhalter 15-mal so hoch wie vor fünf Jahren. Schätzungen zufolge streifen derzeit etwa 130 Wölfe durch Südtirol, eine höchst bedenkliche Zahl, die für die nächste Weidesaison nichts Gutes verheißt. Die hohe Anzahl an Rissen auch in diesem Jahr ist für Locher längst nicht mehr tragbar: „Schutzstatus hin oder her, aber wo bleibt das Tierwohl für die Nutztiere?“ Ziel bleibt für ihn, nach der Senkung des Schutzstatus und der Anpassung der entsprechenden Richtlinie, eine autonome Regelung über die einzelnen Regionen.