Unterberger lobt das Land mit Blick auf Italien

Massentierhaltung: Südtirol geht mit guten Beispiel voran

Freitag, 20. Juni 2025 | 14:22 Uhr

Von: Ivd

Rom – „Italien ist eines der europäischen Länder mit der höchsten Anzahl an intensiven Schweine- und Hühnerzuchtbetrieben, in denen für die Tiere oft schreckliche Lebensbedingungen herrschen. Dies geht aus einer Untersuchung von AGtivist hervor, einem internationalen Journalistenkollektiv, das erstmals die Massentierhaltungsbetriebe in der gesamten Europäischen Union erfasst hat. In diesem Zusammenhang sticht Südtirol positiv hervor, da es dort keine Betriebe dieser Art gibt. Es handelt sich um ein Vorzeigemodell, das auch von einer Politik profitiert, die Qualitätsprodukte und kleine Produktionsbetriebe fördert.“ So die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, in einer Mitteilung.

„Die Untersuchung hat die schrecklichen Bedingungen aufgezeigt, unter denen diese Tiere leben müssen. In einer Zuchtanlage in der Nähe von Bergamo beispielsweise leben die Hühner in ihren eigenen Exkrementen und können aufgrund ihres unnatürlich schnellen Wachstums durch genetische Eingriffe, nicht auf ihren Beinen stehen. In einer Anlage in der Nähe von Brescia sind die Hühner auf engstem Raum zusammengepfercht, und Kadaver bleiben wochenlang liegen, bis sie verrotten.

Während die Zahl dieser Betriebe wächst, verschwinden kleine und mittlere Betriebe. Auf europäischer Ebene haben in fünfzehn Jahren 44 Prozent der Kleinbauern ihren Betrieb aufgegeben, während die Zahl der industriellen Betriebe um 56 Prozent gestiegen ist.

Es ist das Ergebnis eines kulturellen und wirtschaftspolitischen Trends, der darauf abzielt, den Verbrauch von Billigfleisch immer weiter zu steigern. Dabei werden diejenigen Landwirte verdrängt, die Produktionsmodelle verfolgen, die das Wohlergehen der Tiere schützen und hohe Qualitätsstandards für Lebensmittel gewährleisten.

Dies ist eine gefährliche Entwicklung für die Tiere, für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt. Diese Untersuchung zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, strenge gesetzliche Vorschriften zur Regelung der Massentierhaltung einzuführen. Die Wertschätzung hochwertiger Lebensmittel, die sich auch im Preis ausdrückt, muss das Ziel einer nachhaltigen Landwirtschaftspolitik sein.“

Bezirk: Bozen

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