Von: mk
Meran – Meran setzt auf mehr Respekt im Rad- und Fußverkehr. Die Stadt will die Verkehrsprobleme lösen. Auch diejenigen zwischen Radfahrern und Fußgängern. Neben einem neuen Mobilitätskonzept, neuen Infrastrukturen und Services arbeitet die Stadt in Zukunft verstärkt mit den Menschen selbst.
Verkehr und Mobilität werden von Menschen und deren Verhalten gemacht. Kultur und Informationen sind ausschlaggebend für das Verhalten der Menschen auf Merans Straßen. Neben neuen Radwegen, einem neuen Mobilitätskonzept und neuen Angeboten will die Stadt auch für mehr Respekt und mehr Miteinander auf den Straßen sorgen. “Wir wollen nichts unversucht lassen, um die Situation auf Merans Straßen, Rad- und Spazierwegen zu verbessern und eine Kultur der sanften Mobilität zu schaffen,” so Bürgermeister Paul Rösch.
Daher startet die Gemeinde Meran die Kampagne „Seite an Seite“. Ein respektvolles Miteinander soll gefördert werden. Eine Weganalyse aus Nutzersicht und ein Workshop mit verschiedenen Interessensvertretern haben zur Vorbereitung derselben schon stattgefunden. Die Hauptaktion ist ein Straßentheaterprojekt unter der Regie von Dietmar Gamper. Mit Jugendlichen wird er am Thema “Miteinander” arbeiten und ab Mitte Mai Aktionen im öffentlichen Raum starten. Mit teils verblüffenden Ergebnissen liefen kreative Aktionen bereits in anderen Städten mit argen Verkehrsproblemen. Interessierte Jugendliche können sich noch unter barbara.cali@gemeinde.meran.bz.it melden.
Bei der Pressekonferenz am 16. April wurde außerdem die Aktion “Bitte – Schritttempo – Danke” vorgestellt. In der Meinhardsstraße und beim Boothaus – beide Stellen wurden im Workshop als besonders kritisch ausgemacht – laden temporäre Bodenmarkierungen Fußgänger und Radfahrer ein, Rücksicht aufeinander zu nehmen. In den nächsten Wochen werden außerdem temporäre Kunstinstallationen beim Kinderspielplatz im Sissi-Park installiert als Aufforderung zum Langsamfahren. “Mit dieser Reihe von kreativen Aktionen wollen wir die BürgerInnen zum Nach- und Umdenken animieren. Ein gemeinsames Miteinander braucht Rücksicht und Entgegenkommen. Ein höfliches Bitte wird immer ein freudiges Danke zurückbekommen,” so Mobilitätsstadträtin Madeleine Rohrer.
21. April: Kongress zur Gebärdensprache im Bürgersaal
Am Samstag, 21. April findet im Bürgersaal an der Otto-Huber-Straße 8 ein internationaler Kongress zum Thema Gebärdensprachen statt. Die Tagung wird von der Stadtgemeinde Meran auch finanziell unterstützt – durch einen Beitrag und mit dem Reinerlös aus der öffentlichen Radversteigerung, welche die Stadtverwaltung im Frühjahr 2016 organisiert hatte. Das Programm des Kongresses wurde heute Vormittag bei einer Pressekonferenz im Rathaus vorgestellt. Daran teilgenommen haben Sozialstadtrat Stefan Frötscher, Heini Tischler, Sonderbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderung, Alessandro Cusini, Vorsitzender des Gehörlosenverbandes Südtirol (GVS), GVS-Vizepräsidentin Debora Tonoli und Maria Fornario, Psychologin und Kommunikationsassistentin beim GVS.
“Mit den Händen sprechen, mit den Augen hören”: Unter diesem Motto werden am Samstag, 21. April fünfzehn international bekannte Fachleute aus Italien, Österreich und der Schweiz im Bürgersaal die TeilnehmerInnen in die Welt der Taubheit und der Gebärdensprache einführen und dabei auch neue Wege und Möglichkeiten zur besseren Inklusion von gehörlosen Menschen aufzeigen.
“Nicht alle wissen, dass gehörlose Menschen eine eigene visuelle Sprache verwenden, um zu kommunizieren. Diese Sprache ist viel mehr als nur eine Sammlung von Zeichen, die mit den Händen gemacht wird. Es handelt sich dabei um eine Sprache, die sich in Milieus entwickelt hat, in denen sie in der Vergangenheit zwar toleriert, aber nie richtig anerkannt wurde. Dieser Kongress mit seinen verschiedenen Themen rund um die Gebärdensprache, von Forschungsergebnissen über gesetzliche Problematiken bis hin zur Babyzeichensprache, soll die BürgerInnen für diese komplexe Problematik sensibilisieren und einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis und zur besseren Inklusion von gehörlosen Menschen in unsere Gesellschaft leisten”, sagte Frötscher.
“Erfreulicherweise ist die Politik inzwischen sensibler für die Probleme der Gehörlosen geworden. So wurde zum Beispiel im Landesgesetz vom 14. Juli 2015, Nr. 7 zur Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderung auch ein Satz hinzugefügt, der die Bedeutung der Verbreitung, Förderung und Unterstützung der Gebärdensprache und der taktilen Gebärdensprache zur Inklusion von gehörlosen und taubblinden Menschen anerkennt”, hob Heini Tischler, Sonderbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderung, hervor.
Frötscher und Tischler bedankten sich bei den Mitgliedern des Gehörlosenverbandes Südtirol rund um Präsident Alesandro Cusini für die Zusammenarbeit und die Bemühungen zur Organisation der Tagung, bedarf es doch eines großen Einsatzes von ExpertInnen und DolmetscherInnen, wobei die meisten ReferentInnen ihre Vorträge unentgeltlich präsentieren und nur die Kosten für die Fahrt, die Unterkunft und die Verpflegung rückerstattet bekommen.
Die Stadtgemeinde Meran finanziert die Tagung durch einen Beitrag und mit dem Reinerlös aus der Versteigerung herrenloser Fahrräder, welche im Mai 2016 stattfand. Unter den Hammer des Bürgermeisters Paul Rösch, der damals als Auktionator fungierte, kamen insgesamt 120 Fahrzeuge, wobei alle verkauft wurden. Der Reinerlös in Höhe von über 5.000 Euro kam zum ersten Mal wohltätigen Zwecken zugute und wurde dem Gehörlosenverband Südtirol zugewiesen.
Richtlinien zur Stadtmöblierung: Anpassungen notwendig
Die Richtlinien zur Stadtmöblierung waren das Hauptthema, mit dem sich kürzlich Stadträtin Gabriela Strohmer und Stadtrat Nerio Zaccaria zusammen mit einer Vertretung der Meraner Kaufleute beschäftigt haben. InhaberInnen von Geschäften, die sich in Galerien und Passagen befinden, sollen die Möglichkeit haben, ihre Läden attraktiver zu gestalten.
Beim Treffen am Mittwochvormittag ging es auch um die Erreichbarkeit der Stadt, Parkplätze, Warenlieferung und Baustellen, doch ausführlicher diskutiert wurden die angestrebten Verbesserungen in Sachen Stadtmöblierung. Stadträtin Strohmer teilte den Mitgliedern der Arbeitsgruppe mit, dass die diesbezüglichen Richtlinien auch auf die Kioske ausgedehnt worden sind.
“Diese müssen aus ästhetischer Sicht sicher verbessert werden. Gleichzeitig sind wir dabei, den Standort mancher Kioske und mobiler Stände zu überprüfen. Wir wollen zum Beispiel die Möglichkeit ausloten, auf dem Kornplatz einen neuen kleinen Markt einzurichten – mit einheitlichem Erscheinungsbild und vielfältigen Warenangebot. Es sind bereits fünf Jahre vergangen seit der Verabschiedung und der ersten Anwendung der Richtlinien zur Stadtmöblierung. Nun ist es an der Zeit, einige Änderungen vorzunehmen, um den Anforderungen der BetreiberInnen in den Galerien gerecht zu werden”, so Strohmer.
“Es ist notwendig, einige Anpassungen an den Richtlinien zur Stadtmöblierung vorzunehmen, um den Kaufleuten, deren Geschäfte sich in Galerien und Passagen befinden, eine bessere Bewerbung im Außenbereich zu ermöglichen”, sagte Nerio Zaccaria. “Wir werden überprüfen, in welcher Form die Gemeinde die Kaufleute darin unterstützen kann, ihre Geschäfte attraktiver zu gestalten”, so Strohmer.
In diesem Zusammenhang riefen Joachim Ellmenreich und Fabio Rizzi vom hds und Aris Deflorian von der Confesercenti die betroffenen Kaufleute dazu auf, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen, um eine einheitliche Vorgehensweise zu vereinbaren und die verschiedenen Wünsche und Anregungen der Arbeitsgruppe und der Stadtverwaltung vortragen zu können.
18. April: Verkehr aus dem Passeiertal wird über die Romstraße umgeleitet
Wie bereits berichtet, ist die Stadt Meran am Mittwoch, 18. April Zielort der dritten Etappe der renommierten “Tour of the Alps”. Das Rennen macht leider einige Straßensperren notwendig (siehe Mitteilung vom 12. April). Um Staus im Thermentunnel zu vermeiden, hat die Ortpolizei beschlossen, den aus dem Passeiertal kommenden Verkehr zwischen 13.00 und 16.00 Uhr stadtauswärts über die Romstraße zu führen. Der obere Abschnitt der Romstraße wird somit in diesem Zeitraum in beiden Fahrtrichtungen befahrbar sein.