STF-Gemeinderat sieht Wasserstofftechnologie skeptisch

“Nehmt der Landesregierung das Geld weg”

Mittwoch, 20. November 2019 | 16:30 Uhr

Bruneck/Bozen – Diplom-Physiker Bernhard Hilber ist Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit in Bruneck. Er sieht die Investitionen des Landes in die Wasserstofftechnik skeptisch. In einer Aussendung bemängelt er vor allem, dass die Herstellung des Wasserstoffs mehr Energie benötigt, als am Ende genutzt werden kann.

“Südtirol will das Beste sein, immer und überall. Wenn es nach der Landesregierung geht, sind wir nicht nur die Besten von Italien, nein, auch von Europa. So auch bei der Wasserstofftechnologie. Wir wollen die Besten sein, die Ersten und die, die am meisten Steuergelder verbraten. Bisher wurden 100 Millionen für diese Technologie verbraucht, neuerdings will Alfreider wieder 22,6 Millionen EU-Gelder verbrauchen. 850.000 Euro für jeden von zwölf Bussen. Das ist keine Forschung, das ist etwa altbekanntes, man nennt es ‘Geld beim Fenster rausschmeissen'”, so der Gemeinderat.

“Wir sind nicht die Besten, sondern die Dümmsten. Der Umweg von Strom zu Wasserstoff und wieder zu Strom, kostet 60 Prozent der Energie. Und zusätzlich müssen Wasserstoffproduktionsanlagen, Wasserstofftransportlogistik und Wasserstofftankstellen aufgebaut und finanziert werden. Niemand wird ein Wasserstoff-Auto kaufen, wenn der Sprit dreimal so teuer ist als der Strom für ein Elektroauto. Nicht umsonst sind die Elektroautos lange schon am Markt, aber kein global Player hat die Wasserstofftechnologie voran gebracht. Wasserstoff wird sich nie in der Mobilität durchsetzen, Wasserstoff hat nur in der Industrie in Spezialanwendungen einen Verwendungszweck. Bitte nehmt der Landesregierung das Geld weg, sie hat keine Ahnung von Zukunftstechnologien und verschwendet nur unsere Steuergelder”, so Hilber abschließend.

Von: luk

Bezirk: Bozen, Pustertal