Von: APA/dpa
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat sich in einer Videobotschaft direkt an das iranische Volk gewandt und es zur Rebellion gegen die Führung in Teheran aufgerufen. Er fordere die Menschen im Iran dazu auf, “kühn und mutig zu sein – zu träumen”. “Geht auf die Straßen, fordert Gerechtigkeit, fordert Verantwortlichkeit, protestiert gegen Tyrannei”, sagte der Regierungschef. Unterdessen meldete Teheran rund 21.000 Festnahmen während des Krieges gegen Israel.
“Baut eine bessere Zukunft für eure Familien und für alle Iraner. Lasst nicht zu, dass diese fanatischen Mullahs euer Leben auch nur eine Minute länger ruinieren.” Israel hatte im Juni zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt und gemeinsam mit den USA zentrale Atomanlagen bombardiert.
Neben Angriffen auf militärische Ziele tötete Israel dabei auch mindestens zehn Atomforscher, um das Nuklearprogramm zu sabotieren. Netanyahu sagte dazu: “Eure Führer haben uns den Zwölf-Tage-Krieg aufgezwungen, und sie haben jämmerlich verloren.”
Der Grundkonflikt der Erzfeinde besteht trotz Waffenruhe fort – eine diplomatische Lösung ist nicht in Sicht. Irans Führung reagierte im Inneren nach dem Krieg mit einer Welle der Repression.
“Zeit, für Freiheit zu kämpfen”
Mit Blick auf die jüngste Wasserkrise im Iran sagte Netanyahu: “Alles bricht zusammen. Bei dieser brutalen Sommerhitze habt ihr nicht einmal sauberes, kaltes Wasser für eure Kinder.” Israel sei dagegen “Recycling-Weltmeister” für Wasser. Es könne daher helfen, sollte die Führung in Teheran gestürzt werden. “Wir werden Iran helfen, Wasser zu recyceln, wir werden Iran helfen, Wasser zu entsalzen.” Netanyahu sagte: “Jetzt ist die Zeit, für Freiheit zu kämpfen.”
Der israelische Premier ist im eigenen Land mit einer starken Opposition konfrontiert, bei wöchentlichen Demonstrationen wird er immer wieder als Diktator beschimpft.
21.000 Festnahmen im Iran
Im zwölf Tage langen Krieg gegen Israel nahmen iranische Sicherheitsbehörden offiziellen Angaben zufolge rund 21.000 Menschen fest. Es seien 261 Personen wegen Spionageverdachts und 172 wegen unerlaubter Foto- und Videoaufnahmen festgenommen worden, erklärte Polizeisprecher Saeed Montazerolmahdi am Dienstag, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Details nannte er zu dem Großteil der Festnahmen nicht.
Im Krieg Mitte Juni seien außerdem mehr als 40.000 Polizeikräfte rund um die Uhr auf den Straßen im Einsatz gewesen, fügte General Montazerolmahdi hinzu. Landesweit wurden demnach mehr als 1.000 Kontrollpunkte eingerichtet.
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