Von: mk
Bozen – Der Dritte Sektor, in dem rund ein Drittel der Südtiroler Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich tätig sind, ist sehr wichtig für das wirtschaftliche und soziale Gefüge des Landes. Daher ist es von grundlegender Bedeutung, ihn angemessen aufzuwerten und zu unterstützen. Aus diesem Grund haben die Landtagsabgeordneten Angelo Gennaccaro (La Civica), Waltraud Deeg (SVP), Harald Stauder (SVP) und Anna Scarafoni (FdI) dem Landtag einen entsprechenden Beschlussantrag vorgelegt, der gestern angenommen wurde.
Im „Kodex für den Dritten Sektor“ sind zwei wichtige Möglichkeiten der Einbeziehung der Körperschaften des Dritten Sektors vorgesehen: die Mitplanung und die Mitgestaltung. Die gemeinsame Planung ermöglicht es der öffentlichen Verwaltung, den Bedarf, die notwendigen Maßnahmen und die verfügbaren Ressourcen zu ermitteln, während die gemeinsame Planung es ihr ermöglicht, spezifische Projekte in Zusammenarbeit mit Einrichtungen des Dritten Sektors zu definieren und umzusetzen. Darüber hinaus können öffentliche Verwaltungen mit Freiwilligenorganisationen Vereinbarungen über die Durchführung von Aktivitäten im allgemeinen Interesse schließen, die eine Erstattung der entstandenen Kosten vorsehen.
Vor kurzem wurde dank der Arbeit der Sechser-Kommission das Gesetzesdekret 26/2024 erlassen. Eine Durchführungsverordnung zum Sonderstatut, mit der das Land regeln kann, wie die Mitplanung und die Mitgestaltung umgesetzt werden sollen.
Es wäre auch angebracht, dass das Land eine Standarddokumentation zur Verfügung stellt, die die Mitplanung und die Mitgestaltung erleichtert, und genau darauf zielt der angenommene Antrag ab.
Mit der Verabschiedung dieses Beschlussantrages verpflichtete der Landtag die Landesregierung:
• die Regelung zur Umsetzung der Mitplanung und Mitgestaltung auszuarbeiten und dabei das Ehrenamt bei der Festlegung der erforderlichen Maßnahmen mit einzubeziehen;
• innerhalb der Landesverwaltung ein Amt zu bestimmen, das den öffentlichen Körperschaften Südtirols bei der Umsetzung der Initiativen zur Mitplanung und Mitgestaltung sowie der Vereinbarungen mit den Körperschaften des Dritten Sektors Unterstützung und Beratung anbietet, das Amt wird sich eng mit dem Dienstleistungszentrum fürs Ehrenamt (DZE) abstimmen;
• zur Bereitstellung einer Standarddokumentation auf der Website des Landes, um die Nutzung der im „Kodex des Dritten Sektors“ vorgesehenen Rechtsinstrumente zu erleichtern.
„Wir wollen das Ehrenamt stärken und unterstützen. Es ist eine zentrale Säule unserer Gesellschaft und ein Zeichen gelebter Solidarität und eines fruchtbaren Miteinanders“, so SVP-Landtagsabgeordnete Waltraud Deeg.