Von: mk
Bozen – Seit Jahren stagnieren die Löhne. Besonders gravierend ist die Situation für jene Arbeitnehmerinnen und -nehmer in Südtirol, deren Gehalt auf der Grundlage von nationalen Kollektivverträgen bezahlt wird. Darauf macht das Team K aufmerksam.
Da die Lebenshaltungskosten in Südtirol weit höher als in den restlichen Provinzen Italiens sind, reiche dieser Lohn bei Weitem nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. „Wir reden hier teilweise von einem Stundenlohn von 7,60 Euro. Das ist untragbar, hier braucht es dringend Landeszusatz- und Betriebsabkommen, die lokale Lohnerhöhungen umsetzen und auf Südtirol zugeschnitten sind“, kritisiert die Landtagsabgeordnete Maria Elisabeth Rieder.
Bereits im November 2022 wurden über die Medien Lohnerhöhungen für die Kita-Betreuerinnen angekündigt. Sie verdienen derzeit durchschnittlich 300 Euro weniger als pädagogische Mitarbeiterinnen im Kindergarten. Seitdem ist es ruhig geworden um dieses Thema. „Die Verhandlungen für einen Landeszusatzvertrag sollten eigentlich bereits abgeschlossen sein”, so Maria Elisabeth Rieder. Das Team K setzt sich seit Jahren für Lohnerhöhungen in diesem Bereich ein, die Ankündigungen müssten jetzt endlich umgesetzt werden.
Aber nicht nur bei den Kleinkindbetreuerinnen bestehe Handlungsbedarf. Vor allem im Dienstleistungssektor würden Niedriglöhne bezahlt. “In den letzten Jahren wurden viele öffentliche Leistungen ausgelagert und an Privatfirmen oder Sozialgenossenschaften übergeben. Hier werden die Angestellten nach den geltenden staatlichen Kollektivverträgen bezahlt. Die hier vorgesehenen Löhne sind für Südtirol gleich hoch wie im restlichen Italien. Das Lohnniveau ist nicht an die Lebenshaltungskosten in unserem Land angepasst. In den letzten Wochen bekomme ich immer wieder Lohnabrechnungen zugesandt. Die Reinigungskräfte in Kitas, Krankenhäusern und Gemeindegebäuden arbeiten für einen Stundenlohn von 7,6 bis 7,8 Euro. Betroffen sind natürlich größtenteils Frauen, die nicht nur mit einem unwürdigen Lohn zurechtkommen müssen, sondern geradewegs auf die Altersarmut zusteuern”, zeigt sich Maria Elisabeth Rieder entsetzt.
Es sei beschämend, dass Menschen unter solchen Bedingungen arbeiten müssen. Es bestehe hier dringender Handlungsbedarf. Es müssten dringend lokale Zusatzverträge ausgehandelt werden, so das Team K.
„Bei öffentlichen Ausschreibungen soll die Bezahlung der Löhne auf diesem Niveau verlangt werden. Damit könnten Niedriglöhne in Südtirol zumindest auf ein menschenwürdiges Niveau angehoben werden. Das heißt noch lange nicht, dass diese Menschen dadurch ihren Lebensunterhalt zur Gänze alleine bestreiten können. Zum Großteil wären sie immer noch auf finanzielle Unterstützung und Beiträge angewiesen”, so das Team K abschließend.