Oppositionsantrag geht durch

Niedrigrenten sollen über Landestopf auf 1.000 Euro erhöht werden

Donnerstag, 07. März 2024 | 17:52 Uhr

Bozen – Die gesamte Opposition, sowie ein Teil der Regierungsmehrheit beauftragte heute die Südtiroler Landesregierung innerhalb der nächsten zwölf Monate die staatlichen Mindest- und Niedrigrenten mit einer begleitenden Maßnahme auf insgesamt mindestens 1.000 Euro aufzustocken. Schon länger hat Einbringer Andreas Leiter Reber das Problem der wachsenden Altersarmut im Südtiroler Landtag thematisiert – entsprechend groß ist die Freude über den heutigen Erfolg beim freien Abgeordneten.

„Wir haben in Südtirol Lebenshaltungskosten wie in der Schweiz, aber die gleichen Mindestrenten wie in Kalabrien. Dementsprechend tragisch ist die Situation für die rund 20.000 Seniorinnen und Senioren mit einer Mindest- oder Niedrigrente – wobei Frauen ganz besonders von Altersarmut betroffen sind“, hält Andreas Leiter Reber fest.

Es sei sehr beschämend für ein Wohlstandsland wie Südtirol und einem Landeshaushalt von 7,5 Milliarden Euro die Niedrigrentner schon bisher nicht besser unterstützt zu haben: „Umso mehr freue ich mich darüber, dass heute die Landesregierung beauftragt wurde, die aktuelle Beitragsschiene ‘Miet- und Wohnnebenkosten für Senioren’ so anzupassen, dass niedrige Renten auf mindestens 1.000 Euro monatlich aufgestockt werden können. Trotz des etwas irreführenden Titels schließt diese Maßnahme bereits heute Besitzer einer Eigentumswohnung von der Förderung nicht aus, sofern sie im Rentenalter sind. Zudem wurde eine von Landesrätin Rosmarie Pamer und mir gemeinsam eingebrachte Ergänzung genehmigt, mit welcher parallel zur Landes-Aufstockung bei den zuständigen römischen Ministerien interveniert wird, dass Sozialmaßnahmen des Landes wie das normale Mietgeld, nicht als zusätzliches Einkommen berechnet werden“, so Leiter Reber.

„Selbstverständlich wäre ein eigenes Südtiroler Renteninstitut der absolute Königsweg und natürlich kostet uns die heute genehmigte Begleitmaßnahme eine Stange Geld, wenn wir davon ausgehen, dass dafür rund 30 Millionen jährlich notwendig sein werden. Doch gleichzeitig relativiert sich diese Zahl, wenn wir jährlich über eine halbe Milliarde für den Straßenbau ausgeben oder wenn wir an die 120 an die Stromkonzessionäre verschenkten Millionen denken, auf welche allein in den letzten neun Jahren verzichtet wurde“, schließt der freie Abgeordnete.

Stellungnahme der SVP
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Die Lebenshaltungskosten in Südtirol sind höher als anderswo. Das trifft vor allem auch die Rentnerinnen und Rentner. Ein Beschlussantrag forderte daher die Aufstockung der staatlichen Mindestrente. Die Fraktion der Südtiroler Volkspartei hat den Antrag um zwei zusätzliche Punkte ergänzt. „Für ans alle ist das Thema der Altersarmut eines der wichtigsten auf der politischen Agenda“, sagt SVP-Fraktionsvorsitzender Harald Stauder.

Eine direkte Aufstockung der Mindestrenten durch das Land sei zwar technisch möglich, aber nicht sinnvoll, denn der Staat würde diese Aufstockung des Landes bei der Auszahlung seines Anteils wieder in Abzug bringen. „Unser Ziel muss es deshalb sein, den Menschen konkret zu helfen, denn es nützt nichts, Leistungen auf Landesebene zu erhöhen, die dann der Staat für seine Leistungen wieder abzieht“, erklärt die zuständige Landesrätin Rosmarie Pamer.

“Unter anderem deshalb wurde 2015 der Beitrag für Wohnungsnebenkosten für Rentner als Unterstützungsmaßnahme eingeführt. Dies war die einzig technisch umsetzbare Möglichkeit, Personen, die ein Sozialgeld, eine Sozialrente oder eine Ergänzung zur Erreichung des Rentenmindestbetrages oder eine Sozialerhöhung der Rente oder gleichwertige Renten beziehen, eine Unterstützung gewähren zu können. Im Oktober 2023 wurde der Beitrag um etwa 30 Prozent erhöht”, so die SVP-Vertreter.

Auf Vorschlag der Mehrheit wurden dem Beschlussantrag deshalb zwei weitere Punkte hinzugefügt, die vom Landtag einstimmig genehmigt wurden. „Diese sehen vor, dass das derzeit bestehende Förder- und Beitragssystem überprüft wird, mit dem Ziel eine Grundsicherung für Südtiroler Rentenberechtigte zu garantieren. Weiters wird die Landesregierung bei den zuständigen Ministerien und beim INPS/NIFS intervenieren, damit wesentliche finanzielle Unterstützungsleistungen, d. h. die finanziellen Sozialhilfemaßnahmen, welche im Rahmen der Autonomie und aufgrund der erhöhten Lebenskosten in Südtirol mit Landesgelder finanziert werden, bei den Pensionen und Renten grundsätzlich nicht als Einkommen berechnet werden“, so Landesrätin Pamer.

Von: luk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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33 Kommentare auf "Niedrigrenten sollen über Landestopf auf 1.000 Euro erhöht werden"


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hundeseele
hundeseele
Universalgelehrter
1 Monat 21 Tage

…und die Überrenten der Abgeordneten sollen um dasselbe gekürzt werden…..je mehr Geld die einen haben,desto weniger haben die anderen…

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 Monat 21 Tage

Wenn Sie die wenigen Politiker und Abgeordneten Renten kürzen und die zig Millionen Renten damit aufbessern wollen dann kommt vielleicht für jeden einzelnen € 1,00 im Monat raus. Und ist 100%ig gesetzeswidrig.

Doolin
Doolin
Kinig
1 Monat 20 Tage

…und sogenannte normale Renten müssten längst schon mal der Inflation angepasst werden…

gutergeist
gutergeist
Superredner
1 Monat 21 Tage

Warum nicht die Renten vorauszahlen? Geht ja bei den Politikern auch?! Oder ist das Volk so etwas wie “2. Klasse”?

So ist das
1 Monat 21 Tage

Weil sich diesen Luxus nur die Politiker leisten.
😡

Zugspitze947
1 Monat 21 Tage

gutergeist: Diese Vorauszahlungen sind illegal und gehören abgeschafft ! 🙁

peterle
peterle
Universalgelehrter
1 Monat 21 Tage

Hier kommen dann die Teilzeitarbeiten und deren prozentuellen Einzahlungen an die Öffentlichkeit. Genauso die Landwirte welche zwar ein Arbeitsleben lang auf Selbstständig gemacht haben, aber im Grunde fehlte die Einzahlung in das Rentensystem. Hier bezahlt der Steuerzahler sogar bei der Einzahlung ins System weil es die vorherige Landesregierung so beschlossen hat.
Bitte nicht falsch denken. Ich gönne Jedem die Aufstockung, nur muss es den Medien und dem Volk dementsprechend erklärt werden.

bern
bern
Universalgelehrter
1 Monat 21 Tage

@peterle
du meinst aber hoffentlich nur die extremen Bergbauern…..ansonsten lägst du falsch!

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 Monat 21 Tage

@ Peterle

Diejenigen die ein Leben lang nichts oder zu wenig einbezahlt haben sollen zwar eine Unterstützung bekommen aber es soll nicht Rene heißen. Rente sollen beitragsbezogene Leistungen sein die man sich im Arbeitsleben verdient hat. Das ist der Lohn seiner erbrachten Leistung.
Sicherlich wird der überwiegende Teil dieses Vorschlages Ausländer zu gute kommen die erst wenige Jahre bei uns im Land sind. Ob das in unserem Sinne ist?

peterle
peterle
Universalgelehrter
1 Monat 20 Tage

@Chrys
Auch ich habe in den 80ger Jahren für die Landwirte(Beregungsbau) gearbeitet. Aber diese Tage war ich nur Unfallversichert. Heute fehlt mir diese Zeit um in Pension zu gehen.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 Monat 17 Tage

@ peterle

Wenn Sie nur Unfallversichert waren dann haben Sie praktisch schwarz gearbeitet. Jeder Praktikant während seinen Sommerpraktikum ist Unfallversichert, jeder Schüler ist Unfallversichert, die Sommerpraktikanten die praktisch in ihren Sommerferien arbeiten sind Unfallversichert, aber das sind keine Arbeitsverhältnisse. Sie haben nie eine Lohntüte bekommen, Sie waren nie bei der INPS gemeldet, usw. Sie haben schwarz gearbeitet. Wo die Schuld liegt wissen Sie und Ihr damaliger Arbeitgeber.

peterle
peterle
Universalgelehrter
1 Monat 17 Tage

@Chrys
Dem kann ich nur zustimmen. So war es damals in den 80 gern. Und dazu kam noch dass mehrere der Gruppe zusammenstehen musste dass nach einigen Monaten der Arbeit Geld überwiesen wurde. Seither auch meine negativen Bedenken der Landwirtschaft gegenüber auch wenn es mit der derzeitigen Generation anders geworden ist. Aber nichts destotrotz Knechtschaften soll es auch Heute noch geben.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 Monat 17 Tage

@peterle 

Ja Peterle, ich verstehe Ihr Problem, aber Sie müssen auch eingestehen, dass man es hätte wissen können und müssen. Viele Arbeitnehmer spielten und spielen die Schlauen, aber dafür kann dann das INPS nichts dafür und kann auch keine Leistungen ausbezahlen von denen sie nichts gewusst und nichts kassiert haben. 

Pasta Madre
Pasta Madre
Superredner
1 Monat 21 Tage

Das wird die zugewanderten freuen.

magg
magg
Superredner
1 Monat 20 Tage

Wenn die Zugewanderten in Italien/Südtirol gearbeitet haben, haben sie Anrecht auf die Rente; so wie ein(e) Südtiroler*in im Ausland ein Anrecht auf die Rente.

Pasta Madre
Pasta Madre
Superredner
1 Monat 20 Tage

Die minusdrücker denken nicht nach.
Wieviele Zugewanderte arbeiten in Hotel und Gastro für minimalen Lohnelement und maximalen Schwarzgeld als Entlohnung.
Und ab 75 bekommen sie gleich viel Rente wie eine Person die 43 Jahr in Verkauf tätig war und auch 43Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat.
Nein das finde ich nicht korrekt.

@
@
Universalgelehrter
1 Monat 19 Tage

@Pasta Madre
Was du hier schreibst, ist so was von falsch. Informier dich mal besser, bevor du weiterhin solche Fakes verbreitest. Mit ist die Zeit zu schade, dich aufzuklären,weil auch die zur Verfügung stehenden 1000 Zeichen nicht reichen würden

Neuling
1 Monat 21 Tage

das ist schon viel zu lange überfällig…

tucano2
tucano2
Tratscher
1 Monat 20 Tage

Isch jo guat und recht sozial ingstellt zu sein, obr dr orbater, der 42 johr brav inzohlt hot, kriag 1500,00 € monatlich, und der wos minimal inzohlt hot, wenn er die Mindestrente kriag, kriag norr 1000,00 € monatlich, irgendwia isches jo a nit richtig 🤔

Leonor
Leonor
Universalgelehrter
1 Monat 20 Tage

tucano2

Du musst denken, die Senioren bekommen dann übers Caritas oder beim finanziellen Sozialhilfe diese Beitragsausgleich, um damit sie die Miete und Nebenkosten bestreiten können. Das geht über 1.000 Euro monatlich hinaus. Das ist dasselbe…
Probier mal mit einer Mindestrente zu leben und damit klar zu kommen, ohne Unterstützung von außen.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 Monat 20 Tage

@ tucano2

Das ist ja die Enttäuschung derer die brav ihr Leben lang eingezahlt haben oder wenn jemand selbständig gearbeitet hat immer brav seine Steuern bezahlt hat und dann nahezu das selbe bekommt wie der, der nichts beigetragen hat.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 Monat 20 Tage

@ Leonor

Die Mindestrentenbezieher sollten sich aber auch die Frage stellen warum sie die Mindestrente beziehen. Diejenigen die heute in Rente sind hätten an die 50 Jahre Zeit gehabt um Ihr volles Rentenalter erreichen zu können.

Sag mal
Sag mal
Kinig
1 Monat 21 Tage

Gemeint ist die Altersrente,nicht die Invalidenrente.Die Sind auf 500 und sollten auch auf 1000€aufgestockt werden,oder?

giftzwerg
giftzwerg
Tratscher
1 Monat 21 Tage

Bin der Meinung ,wer das halbe Leben schwarz arbeitet ,sollte auch die halbe Rente erhalten

Vonmiraus
Vonmiraus
Tratscher
1 Monat 20 Tage

…und die Dummen, die ein Arbeitleben lang brav eingezahlt haben, schauen durch die Röhre.😶

Plodra
Plodra
Tratscher
1 Monat 21 Tage

Problem erkannt und Lösung gleich auf den Weg gebracht. Bravo!

Muggi
Muggi
Tratscher
1 Monat 21 Tage

Na da bin ich mal gespannt was von der Zahl 1000 am Ende noch übrigbleibt!

Imrgschei
Imrgschei
Tratscher
1 Monat 21 Tage

Bin dafür aber wenn Selbständige die immer nur das Mindeste eingezahlt haben dafür eben nur 600€ bekommen, durch Schwarzarbeit aber sehr wohlbehaben geworden sind sollte schon einbezogen werden…

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
1 Monat 20 Tage

@ Imrgschei

Ein Selbstständiger, wenn er immer den Mindestbeitrag einbezahlt hat bekommt etwas mehr als € 1.000,00

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 20 Tage

Entlarvt… kuan ohnung ober Imrgschei und sogor wissen wos wer wiaviel schworz kassiert.. 😁🙄 Google bitt mol Rente und Pension… Und als zweiten Schritt mochsch die Selbstständig.. 👍👌

Tiroler25
Tiroler25
Superredner
1 Monat 20 Tage

Auch mit tausend Euro kommst nicht weit
Die Politiker werden mit Euros verwöhnt
Auf Kosten der Arbeiter die jedern Tag schuften U ackern müssen ,das was zu essen übrig bleibt

Zugspitze947
1 Monat 20 Tage

Tiroler25: Sei doch mal zufrieden für die Mindestrentner wäre das immerhin eine Verdoppelunng des kargen Einkommens ! Man kann es ja weiter erhöhen ,wer zu viel Will bekommt ger NICHTS ! Ist das besser ? 🙁

Zugspitze947
1 Monat 21 Tage

Eine sehr lobenswerte und längst überfällige Initiative.👌 Hoffentlich wird sie schnellstmöglich umgesetzt und fällt nicht dem Klein-Klein der Neider zum Opfer ! 👌☺👌 Weiter bräuchte es eine Mindestgrenze von 1000 € pro Person die NICHT PFÄNDBAR ist ! 👌😢

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