Kritik der Süd-Tiroler Freiheit

Öffentlicher Nahverkehr: „Land hat sich kaputtgespart“

Freitag, 26. April 2024 | 16:24 Uhr

Bozen – Trotz des einzigartigen Potenzials heimischer Unternehmen gehen öffentliche Aufträge immer wieder an externe Firmen im öffentlichen Personennahverkehr. Dies kritisiert zumindest die Süd-Tiroler Freiheit. Der Bewegung zufolge sei dies nicht nur für die heimischen Betriebe, sondern für die gesamte heimische Wirtschaft eine gefährliche Bedrohung. Deshalb stelle sich die Frage: Warum werden die Ausschreibungsrichtlinien nicht so gestaltet, dass sie die Vergabe an Südtiroler Unternehmen begünstigen?

„Warum liegt der Fokus vorwiegend auf dem Preis, obwohl bekannt ist, dass Südtirol im Vergleich zu Regionen in Italien deutlich teurer ist und somit von vornherein klar ist, dass man im Preiskampf mit auswärtigen Unternehmen nicht mithalten kann? Auf diese Weise ruiniert man die heimische Wirtschaft!“, betont die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle.

Obwohl der öffentliche Nahverkehr größtenteils von lokalen Familienunternehmen betrieben werde, geschehe dies oft zu derartig niedrigen Preisen, die weder eine angemessene Gewinnspanne ermöglichen noch eine nachhaltige Entwicklung der Unternehmen zulassen würden. Dies zwinge die Unternehmen massiv zum Sparen und führe zwangsläufig dazu, veraltete Fahrzeuge einzusetzen und folglich Sanktionen oder sogar einen Ausschluss aus Vergabeverfahren zu riskieren. „Obendrein reduziert dies das Vertrauen in den Öffentlichen Personentransport. Ein Teufelskreis, der die heimische Wirtschaft ruiniert!“, so Atz Tammerle.

Der jüngste Vorfall in Bozen, bei dem ein Busfahrer ohne gültigen Berufsführerschein erwischt wurde, unterstreiche die Notwendigkeit einer verstärkten Kontrolle von Fahrern sowie ihrer gültigen Berufsbefähigung, insbesondere jene ausländischer Herkunft. „Dies stellt nämlich eine Herausforderung für die Unternehmen selbst dar, da diese oft weder die Ressourcen noch die Kompetenz für umfassende Überprüfungen verfügen. Um die Sicherheit weiterhin zu gewährleisten, könnte hier das Land bzw. SASA einspringen, indem es diese Kontrollen für diese Unternehmen im öffentlichen Personentransport durchführt“, schlägt die Süd-Tiroler Freiheit vor. Dadurch würde auch das Vertrauen der Bevölkerung in den Öffentlichen Personentransport gestärkt.

Ob öffentlicher Nahverkehr, Schüler- oder Behindertentransport: Der Personentransport sei ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens in Südtirol. Um das Vertrauen der Bevölkerung in ein sicheres und zuverlässiges Transportsystem zu stärken und den Fortbestand der heimischen Unternehmen zu unterstützen, seien Investitionen in Kontrollmechanismen und faire Preise unumgänglich, so die Süd-Tiroler Freiheit.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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1 Kommentar auf "Öffentlicher Nahverkehr: „Land hat sich kaputtgespart“"


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Doolin
Doolin
Kinig
10 Tage 11 h

…weil sie nicht Ausschreibungen im stand sind ordentlich zu machen, führen sie öffentluchen Nahverkehr grossteils in house…funktioniert ja auch nicht besser…

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