Von: luk
Vahrn – Der frühere Landtagsabgeordnete der Freiheitlichen, Pius Leitner, hat sich in einer Stellungnahme zur geplanten Hundesteuer geäußert. Während zuletzt das Modell einer DNA-Analyse zur Identifizierung von Hundekot verworfen wurde, soll künftig eine Abgabe von 100 Euro pro Jahr eingeführt werden.
Leitner hält den Widerstand gegen die Steuer für nicht überzeugend. Im Vergleich zu den laufenden Kosten für Futter, Tierarzt oder Ausbildung falle der Betrag kaum ins Gewicht. Zudem könnten Gemeinden laut Leitner Ausnahmen oder Ermäßigungen für Blinden-, Rettungs- und Therapiehunde sowie für soziale Härtefälle vorsehen.
Kritisch zeigt sich der Politiker auch gegenüber Argumenten, man könne Hundekot liegen lassen, wenn ohnehin eine Steuer bezahlt werde. „Nach dieser Logik könnte man auch den Hausmüll einfach liegen lassen“, so Leitner. Auch die Folgekosten von Hundeurin, insbesondere auf Spielplätzen, würden häufig unterschätzt.
Grundsätzlicher hinterfragt Leitner den gesellschaftlichen Trend, dass sich immer mehr Menschen Hunde halten. In Südtirol gebe es mit rund 40.000 Hunden inzwischen etwa so viele wie Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter.
“Den Protest des HGV-Chefs gegen die Hundesteuer finde ich bedenklich.” Während in der Hotellerie Kinder in „Adults only“-Betrieben teilweise ausgeschlossen würden, werbe man gleichzeitig mit „Hunde willkommen“. Leitner sieht darin eine problematische Aufwertung von Tieren gegenüber Kindern. “Entspricht das dem Schöpfungsgedanken?”
Insgesamt warnt der Freiheitliche vor einer „Vermenschlichung“ von Hunden. Die moderne Mensch-Hund-Beziehung nehme zunehmend problematische Züge an, so Leitner, und es stelle sich die Frage, ob die Bedürfnisse der Tiere dabei ausreichend berücksichtigt würden. “Es gibt wohl keine eindeutige Antwort darauf, warum sich die Menschen für Hunde (statt Kinder) entscheiden. Sind es Spielkameraden oder Geschwister für Kinder, Babys für Eltern, Trostspender für Alleinstehende und Einsame, emotionale Stütze, vollwertige Familienmitglieder oder nicht selten doch Statussymbol?”
Leitner war viele Jahre Abgeordneter der Freiheitlichen im Südtiroler Landtag. Heute äußert er sich weiterhin regelmäßig zu gesellschaftspolitischen Themen.
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