Von: luk
Bozen – An der bevorstehenden Koalition der Südtiroler Volkspartei mit mehreren rechtslastigen Parteien gibt es erneut Kritik.
Die “Plattform Sexualpädagogik Südtirol” spricht sich in einer Presseaussendung deutlich gegen diese Regierungskonstellation aus. Vor allem die Partei Fratelli d’Italia ist der Plattform Sexualpädagogik ein Dorn im Auge.
Diese Bewegung versuche immer wieder, bestimmte geschlechtliche und sexuelle Minderheiten zu diskriminieren und deren Menschenrechte zu beschneiden.
Bekanntlich arbeiten die SVP, die Freiheitlichen, Fratelli d’Italia, Lega und La Civica noch am Koalitionsprogramm.
Stellungnahme der „Plattform Sexualpädagogik Südtirol“ in voller Länge:
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Sehr geehrte Entscheidungsträger:innen der SVP!
In den vergangenen Tagen hatten Landeshauptmann Arno Kompatscher und SVP-Obmann Philipp Achammer immer wieder öffentlich betont, sie persönlich und die SVP seien Garanten dafür, dass Südtirol nicht unsozial und keine Bürgerrechte beschnitten würden. Die Südtiroler Bevölkerung brauche keine Angst vor den rechten Parteien zu haben.
Die Plattform Sexualpädagogik Südtirol als Zusammenschluss aller zertifizierten Südtiroler Sexualpädagog:innen erinnert daran, dass vor allem Fratelli d‘Italia immer wieder versuchen bestimmte geschlechtliche und sexuelle Minderheiten zu diskriminieren und deren fundamentale Menschenrechte zu beschneiden:
• Am 21.02.2023 hat der Senatspräsident Ignazio la Russa (FdI) in einem Fernsehinterview öffentlich betont, dass er einen schwulen Sohn nie akzeptieren würde.
• Vor einem Monat hatte die Regierung Meloni alle italienischen Gemeinden angewiesen, keine Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren, welche im Ausland erzeugt worden sind, zu registrieren.
• In Rom werden aktuell Gesetzesprojekte erarbeitet, um sexuelle, körperliche und geschlechtliche Selbstbestimmungen von trans-, und intergeschlechtlichen Menschen einzuschränken.
• Seit die Regierung Meloni im Amt ist, haben italienweit queerfeindliche verbale und körperliche Anfeindungen und Gewaltaktionen zugenommen.Die Plattform Sexualpädagogik Südtirol widerspricht ganz klar den Aussagen von Landeshauptmann und der SVP und spricht sich gegen die Koalition mit ultrarechten Parteien aus, weil diese bereits in ihren Parteiprogrammen queerfeindliche menschenrechtsverletzende Haltungen festgeschrieben haben.