Von: Ivd
Bozen – Das Netzwerk der Verbände hinter der Kampagne „Open Olympics 2026“ begrüßen die Veröffentlichung des Internetportals „Open Milano Cortina 2026“. Gleichzeitig fordern sie, dass dieses um die Projekte von privaten Akteuren, die mit öffentlichen Mitteln finanziert wurden, sowie Daten über den CO2-Fußabdruck erweitert wird.
„Die Veröffentlichung des Portals ist positiv, da es den Zugang auf Information für jedermann erleichtert, auch für diejenigen, die nicht direkt mit den Bauprojekten in Kontakt stehen. Wir erinnern daran, dass Daten allein nicht ausreichen: Das Recht auf Wissen ist nur der erste Schritt, um Verantwortung für die Überwachung zu übernehmen, insbesondere in Bezug auf den Schutz des Gebiets und potenziell undurchsichtigen Entscheidungen. Transparenz hebt aber nicht die politischen Entscheidungen auf, die seit 2019 getroffen wurden. Diese wurden von den örtlichen Verbänden von Anfang an überwacht. Die Verbände werden auch die weiteren Schritte für Olympia beobachten. Ab heute wird dies auch mit Hilfe der leichter zugänglichen Daten möglich sein“, heißt es in einer Erklärung der internationalen Monitoring-Kampagne „Open Olympics 2026“ zur Transparenz der Olympischen Winterspiele in Mailand-Cortina nach der Vorstellung des Simico-Portals. Auf der mehrsprachigen Webseite von Simico ist nun eine eigene Seite zum Arbeitsplan verfügbar. Wie auf dieser Seite angeführt, entstand die Plattform auch durch Anregungen und Diskussionen mit den „Verbänden der Kampagne Open Olympics 2026“ sowie den Anti-Mafia- und Olympiakommissionen der Stadt Mailand.
Das Portal liefert Informationen darüber, wie das Projekt ausgewählt wurde, welche Umweltbewertungen durchgeführt wurden (oder nicht), eine Geolokalisierung, einen Zeitplan mit Updates zum Fortschritt des Projekts und die Liste der Subunternehmer (zu der die wirtschaftlichen Details hinzugefügt werden, sobald eine rechtliche Bewertung abgeschlossen ist). Alle Daten können in einem offenen Format heruntergeladen werden. Darüber hinaus liefern aggregierte Daten Informationen über die Gesamtheit der Projekte und die bisherigen Planungen.
„In speziellen und offenen Treffen hat Simico erklärt, dass das Portal weiterentwickelt wird, um unserem Aufruf und einer vollständigen Rechenschaftspflicht besser zu entsprechen“, betont die Organisation „Libera“ gemeinsam mit den Verbänden hinter „Open Olympics 2026“. Es handelt sich also um ein Projekt in work in progress, das, wie auf dem Simico-Portal zu lesen ist, „ein Erbe der Olympischen Winterspiele 2026“ auch für zukünftige Spiele darstellen soll. Dazu kommentieren die Verbände: „Wir hoffen, dass für künftige Olympische und Paralympische Spiele, egal wo sie stattfinden, eine Lektion gelernt wird: Es sollte kein Stein bewegt werden, ohne die Öffentlichkeit umfassend zu informieren und die örtlichen Gemeinschaften einzubeziehen. Am besten im Vorfeld und nicht erst im Nachhinein.“
„Was die Weiterentwicklung des Portals angeht“, kommentiert Leonardo Ferrante, Sprecher der Verbände, „kann in Bezug auf die Menge der Daten noch einiges getan werden. Derzeit sind hundert Projekte aufgeführt. Es fehlen aber beispielsweise die Daten der Stiftung Milano Cortina oder der öffentlich-privaten Partnerschaften der Gemeinden. Die private Natur darf kein Hindernis für Transparenz sein, noch eine Ausrede, sie zu umgehen. Wir fordern, dass jeder freiwillig seine Daten an Simico übermittelt, damit diese im zentralen Portal veröffentlicht werden können, unter Wahrung derselben Transparenzstandards. Wenn es nichts zu verbergen gibt, warum dann nicht vollkommen transparent sein? Besonders, wenn man bedenkt, dass öffentliche Gelder verwendet werden.“
„Ein weiterer Punkt“, fügt Ferrante hinzu, „den wir unbedingt auf dem Portal sehen möchten, ist der CO2-Fußabdruck aller Spiele und jedes einzelnen Projekts: ein Mittel, um die Menge der in die Atmosphäre freigesetzten Treibhausgasemissionen zu schätzen. In Bezug auf diesen Punkt wird im Bericht ‚Nachhaltigkeit und Legacy‘ der Olympischen Winterspiele auf Seite 93 erklärt, dass ‚es notwendig ist, die GHG-Emissionen (Treibhausgase, ausgedrückt in CO2-Äquivalenten) im Zusammenhang mit den Spielen korrekt zu quantifizieren und zu überwachen‘. Es ist also gut, die tatsächlichen Auswirkungen und die damit verbundenen Kompensationsmaßnahmen zu kennen, insbesondere da seit der Kandidatur von ‚ Spielen ohne Umweltauswirkungen‘ die Rede ist.“
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