Fico (links) und Orbán (rechts) pflegen einen Moskau-freundlichen Kurs

Prag stoppt Regierungstreffen mit “pro-russischer” Slowakei

Donnerstag, 07. März 2024 | 08:50 Uhr

Tschechiens Regierung unter Premier Petr Fiala hat auf ihrer Sitzung am Mittwoch in Prag beschlossen, geplante Regierungskonsultationen mit dem slowakischen Kabinett des Russland-freundlichen Premiers Robert Fico abzusagen. Damit reagiere man auf die versöhnliche Rhetorik der slowakischen Regierung gegenüber Russland. “Wir halten einige ihrer Aktivitäten für problematisch”, begründete Fiala den Schritt. Die Abhaltung der üblichen Treffen sei derzeit “nicht angemessen”.

“Wir waren uns einig, dass wir es nicht für angemessen halten, in den kommenden Wochen oder Monaten zwischenstaatliche Konsultationen mit der Regierung der Slowakischen Republik abzuhalten, wie wir es in Betracht gezogen haben. Wir sind davon überzeugt, dass dies jetzt nicht notwendig ist”, teilte Fiala nach der Kabinettssitzung mit und fügte hinzu, dass die tschechische Seite die slowakische Seite bereits über den Schritt informiert habe.

“Wir sind uns der engen Bindungen zwischen der tschechischen und der slowakischen Gesellschaft bewusst. Wir werden unsere Zusammenarbeit fortsetzen und sind an der Entwicklung von Beziehungen und Projekten interessiert”, sagte Fiala weiters. “Allerdings lässt nichts darüber hinwegtäuschen, dass es bei einigen außenpolitischen Themen erhebliche Meinungsverschiedenheiten gibt. Es gibt Aktivitäten (Bratislavas, Anm.), die wir für problematisch halten”, erklärte Fiala.

Als einen der Gründe für das Vorgehen sieht die tschechische Regierung beispielsweise, dass der slowakische Außenminister Juraj Blanár am Samstag mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow im türkischen Antalya zusammentraf. Prag nimmt im Ukraine-Krieg, wie die meisten EU-Länder, eine klare Position gegen Russland ein. Fico, der erst seit ein paar Monaten im Amt ist, hat sein Land auf einen Russland-freundlichen Kurs geführt, wie ihn auch Ungarn pflegt.

Fico reagierte empört über die Ankündigung aus Prag. Die tschechische Regierung habe beschlossen, die slowakisch-tschechischen Beziehungen nur deshalb zu gefährden, weil sie daran interessiert sei, den Krieg in der Ukraine zu unterstützen, während die slowakische Regierung offen über Frieden spreche, konterte Fico noch am Mittwochabend in einer Erklärung. Nach Angaben des slowakischen Ministerpräsidenten wird der Schritt der tschechischen Regierung keinen Einfluss auf die “souveräne Außenpolitik” Bratislavas haben.

“Sehr geehrter Herr Ministerpräsident der tschechischen Regierung, Herr Fiala, die Beziehungen zwischen unseren Bürgern, den Tschechen und den Slowaken, sind einzigartig, historisch bewiesen”, schrieb Fico in der Erklärung. Die slowakische Regierung werde die so engen slowakisch-tschechischen Beziehungen niemals einer Bedrohung aussetzen, fügte er hinzu. Tschechen und Slowaken waren in Jahrzehnten des Kommunismus in einem Staat verbunden, ehe sie sich nach der Wende 1993 im Frieden trennten.

Von: apa

Kommentare
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Doolin
Doolin
Kinig
2 Monate 11 Tage

…Orban und Fico sind zwei Problemfälle innerhalb der EU…weg gehen sie auch nicht, denn hier gibt es Kohle…
🤪

So ist das
2 Monate 11 Tage

Ehemalige Ostblock Staaten eben 🤔

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 11 Tage

@So ist das Komplett FALSCH! Denn das sund die neuen Rechten die europaweit im Aufwind dunf. Genau wie in Südtirol!

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
2 Monate 11 Tage
Nahezu die gesamte Weltbevölkerung wünscht sich Frieden, nur stellen sich eben viele unter Frieden etwas anderes vor. Sobald Russland die Ukraine verlässt ist man auch in der Lage über Friedensverhandlungen zu reden. Vor 2014 gab es in der Ukraine fast keine Probleme, ab 2014 kamen dann die “grünen Männchen” die Separatisten wurden aufgerüstet und die Abspaltungstendenzen suchten Streit. Auch auf der Krim hat sich die Bevölkerung 1991, in einem freien und international anerkannten Referendum, für das Los von der Sowjetunion entschieden. Schwer zu glauben, dass 20 Jahre danach so eine erdrutschartige Veränderung eingetreten ist. Dafür sind aber aus der Ostukraine… Weiterlesen »
Dagobert
Dagobert
Kinig
2 Monate 11 Tage

Chrys
Umso verwunderlicher ist es, dass es immer noch Länder in der EU gibt, die jetzt 30 Jahre lang von Brüssel nur profitiert haben, immer noch nach Moskau schluuutzen? 🤦‍♂️🤷‍♂️

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 11 Tage

@Dagobert Was sagst du dann zu Italien. Die leben doch auch von der EU aber wollen im Grunde weg.

@
@
Universalgelehrter
2 Monate 11 Tage

@N. G.
Zweimal falsch.
Meloni bekannte sich in ihrer Regierungserklärung klar für die EU.
Italien ist einer der wenigen Nettozahler innerhalb der EU, heißt Italien zahlt mehr in die EU ein als es an Beiträgen erhält.

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
2 Monate 10 Tage

N.G.scheint wenig Ahnung zu haben,von dem was er verzapft!

Frank
Frank
Universalgelehrter
2 Monate 10 Tage

@Chrys Was war denn 2014 der Auslöser? Schüsse auf Demonstranten und Polizei, abgegeben von Jenen, die Heute als Helden verehrt werden?

hundeseele
hundeseele
Universalgelehrter
2 Monate 11 Tage

Ich sehe hier,dass 99% von der Geschichte absolut nichts gelernt haben!
Man glaubt halt lieber den (Lügen) Medien.
Nur weil alle dasselbe schreien,wird es noch lange nicht zur Wahrheit!
…und wenn dann andere nicht der Meinung der Mehrheit sind,sindvsie böse rechts und Putinversteher
So läuft Demokratie nun mal nicht!
Europa und Demokratie-lächerlich!

Hustinettenbaer
2 Monate 11 Tage

@hundeseele
Wie siehst Du das denn ?

Ischjolougisch
Ischjolougisch
Superredner
2 Monate 11 Tage

@hundeseele Warum wanderst nicht nach Russland aus wenn die Demokratie hier nicht passt? Da redet keiner dazwischen, falls die richtige Meinung hast.
Alternatives Demokratieverständnis nur wenns in die eigene Blase passt was? Lächerlich
Ab nach Moskau zum Lernen und Verstehen
und tschüss..

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
2 Monate 10 Tage

Die beiden Russenfreunde sollte man von der EU rausschmeißen,dann ist Schluss mit Veto und Co. AMEN!

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