Bozen – Airbnb-Boom? Wundert es jemanden? Der Präsident der Präsident Wirtschaftskommission im Bozner Gemeinderatsmitglied, Rudi Benedikte (Grüne), zeigt sich nicht überrascht. Es reiche ein Blick auf die geltenden GIS-Steuersätze in Bozen, das zu den 20 „Gemeinden mit Wohnungsnotstand“ zählt.
Für eine vermietete Wohnung zahlt man 0,90 Prozent GIS – ebenfalls wie für eine Wohnung in Nutzungsleihe. Für eine Vermietung an Studenten werden 0,70 Prozent fällig, während es für Airbnb nur 0,56 Prozent. Bei Leerstand beträgt die Rate 2,5 Prozent.
„Wenn sich in Bozen die Anzahl der „Airbnb“- Unterkünfte („Kurzzeitvermietungen über Online-Plattformen“) von 2018-2022 von 273 auf 465 (also um ca. 70 Prozent erhöht hat, so ist das auch einer total verkehrten GIS-Politik zuzuschreiben. Die Lobby der ‚Privatzimmervermieter‘ und der ‚Eigentümer von Wohnungen mit Beherbergungstätigkeit‘ (wie Airbnb steueramtlich heißt) hat ihre ohnehin hohe Profitmarge noch durch diesen niedrigen Immobilien-Steuersatz abgesichert. Wen wundert es also, wenn in Bozen Wohnraum vom Immobilienmarkt abgezogen wird, wenn die Immobilienpreise in die Höhe gehen und das Wohnen unerschwinglich bleibt“, schreibt Benedikter.
Hier sei in erster Linie die neue Landesregierung gefordert, gerechtere Maßstäbe zu setzen, damit nicht Kurz- sondern Langzeitmieten wieder leistbar werden.
Von: mk
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2 Kommentare auf "“Privilegierte GIS fördert Airbnb-Boom und Wohnungsnotstand”"
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Durch diese Beherbergungstätigkeit in Wohnhäusern wird wertvolles und notwendiges Eigentum dem normalen Mietmarkt entzogen.
So ist es kein Wunder, wenn unsere Leute keine Miewohnungen mehr finden.
In diesen wird nämlich gewerbliche Tourismustätigkeit ausgeübt.
…wie im Artikel sehr richtig dargelegt wird, ist Airb&b keine Vermietung, sondern ist steuerrechtlich “Eigentum von Wohnung mit Beherbergungstätigkeit”…deshalb auch ein völlig anderer und niedriger GIS-Steuersatz…da es keine Vermietung, sondern Beherbergung ist, steht auch die ermässigte Südtiroler Touristen Card zu, welche normale Mieter ja auch nie erhalten würden…