Von: mk
Washington, D.C. – Nach seinem Telefonat mit Wladimir Putin zeigt sich US-Präsident Donald Trump enttäuscht. Das Telefonat mit Putin habe keine Annäherung gebracht, erklärte der Republikaner vor Reportern. Auch in seinen eigenen Reihen werden nun Stimmen lauter, die ein Umdenken in Sachen Russland fordern.
“Nein, ich habe überhaupt keine Fortschritte mit ihm erzielt”, antwortete Trump auf die Frage, ob er einer Einigung zur Beendigung der russischen Invasion näher gekommen sei. Nach dem Telefonat am Donnerstag startete der Kreml die schwersten nächtlichen Angriffe seit Kriegsbeginn im Februar 2022. Zugleich erklärte Moskau am Freitag, dass es derzeit keine Aussicht auf eine diplomatische Beilegung des Konflikts gebe. Nach Erkenntnissen mehrerer Geheimdienste hat Russland auch den Einsatz von chemischen Waffen in der Ukraine verstärkt.
Auch unter einem Teil der Republikaner wird die Entwicklung mit Beunruhigung verfolgt. Nicht zuletzt der mögliche Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine wird kritisiert. Am Freitag meldete sich ein weiterer republikanischer Abgeordneter aus dem Repräsentantenhaus zu Wort. “Putin verhöhnt Sie und Amerika”, lautete die zentrale Botschaft, die Don Bacon auf der Plattform X veröffentlichte. Trumps Politik gegenüber Russland funktioniere nicht. “Während wir verhandeln, bombardiert Putin ukrainische Städte”, fährt Bacon fort.
Mr President, your policy towards Russia is not working. While we negotiate, Putin bombs Ukrainian cities. Here is Kyiv today. It is time to change strategy. We and our allies must arm Ukraine to the teeth & we need the toughest sanctions. Putin is mocking you and America. pic.twitter.com/Jc7ShlrWIN
— Rep. Don Bacon 🇺🇸✈️🏍️⭐️🎖️ (@RepDonBacon) July 4, 2025
Es sei an der Zeit, die Strategie zu ändern. “Wir und unsere Verbündeten müssen die Ukraine bis an die Zähne bewaffnen und wir brauchen die härtesten Sanktionen”, fordert der Abgeordnete.
Insgesamt griff die russische Armee in der Nacht auf Freitag nach Angaben aus Kiew mit 539 Drohnen und elf Raketen an – knapp die Hälfte der Geschosse wurde abgefangen. Besonders betroffen war die Hauptstadt Kiew.
Chinas Außenminister mit deutlicher Ansage
Vom chinesischen Außenminister Wang Yi kamen unterdessen einem Bericht der „South China Morning Post“ zufolge bei einem Gespräch mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas überraschend deutliche Bekenntnisse. Peking könne sich eine Niederlage Russlands in der Ukraine nicht leisten, soll Wang demnach erklärt haben. China befürchte, dass die USA im Falle einer Niederlage Russlands ihre „gesamte Aufmerksamkeit auf Peking richten“ würden, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf mehrere Personen, die mit dem Gesprächsinhalt vertraut sein sollen.
Den Vorwurf, dass Peking Russlands Krieg finanziell oder militärisch unterstütze, soll der Diplomat unterdessen vehement zurückgewiesen haben. Wang meinte demnach ebenfalls erneut ungewohnt deutlich: „Wenn das der Fall wäre, wäre der Konflikt schon lange beendet.“
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