Von: luk
Bozen – Das Schutzhaus Rittner Horn, das auch als Rittner-Horn-Haus bekannt ist, befindet sich auf dem gleichnamigen Gipfel und ist bei Einheimischen und Touristen für die wunderschöne Lage und das einzigartige Panorama beliebt. „Vor einigen Tagen wurde auf der Außenmauer des Schutzhauses in großen Buchstaben ein neuer Schriftzug aufgebracht, der seitdem die Gemüter erregt. Zu lesen ist nämlich nur rifugio“, zeigt sich der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler verwundert.
Das Schutzhaus wurde vor nunmehr fast 130 Jahren eröffnet und bietet den Wanderern seitdem eine solide Unterkunft und Schutz bei schlechtem Wetter. Seit dem 1. Weltkrieg wird diese Hütte von der Bozner Sektion des C.A.I. geführt. Bereits seit vielen Jahren befindet sich neben dem Eingang ein Schild, das das Schutzhaus sowohl in italienischer als auch in deutscher Sprache benennt. Und auch die naheliegenden Wegweiser führen die nächstgelegenen Zielorte in beiden Landessprachen an.
„In den vergangenen Jahren kam es in Südtirol immer wieder zu Polemiken aufgrund einsprachiger Beschilderungen von Wanderwegen. Viele wurden seitdem richtiggestellt. Durch die jetzt auf dem Rittner-Horn-Haus mit großen Buchstaben angebrachte und weithin sichtbare Beschriftung nur in Italienisch ist ein neuer Streit vorprogrammiert. Solche Aktionen müssen vermieden werden. Insbesondere die Vereine stehen in der Pflicht, den Toponomastik-Konflikt nicht noch zusätzlich anzufeuern. Wir leben in einem Land, in dem die italienische und die deutsche Sprache gleichwertig zu verwenden sind“, unterstreicht Renzler.
Landtagsanfrage wird eingereicht
Der Landtagsabgeordnete kündigt an, dass sich der Landtag bald mit dieser Angelegenheit befassen wird. Renzler wird nämlich eine Anfrage einreichen und sich darüber erkundigen, ob die Landesregierung von diesem Sachverhalt in Kenntnis ist und wie sie dazu steht. Zudem wird Renzler einige Fragen zu den Hintergründen dieser einsprachigen Beschriftung sowie zu eventuellen Beiträgen durch die öffentliche Hand für solche Instandhaltungsarbeiten stellen.
„Wir stehen in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen und werden dafür viel Energie aufwenden müssen. Jede und jeder einzelne von uns sollte versuchen zu vermeiden, durch solche, sinnlose Aktionen den gesellschaftlichen Frieden im Land zu gefährden“, fasst Renzler zusammen.