Plattform Heimat: „Hüten wir uns vor falschen Rattenfängern!“

Salvini beim Spatzenfest: Anbiedern oder Höflichkeit?

Montag, 15. Oktober 2018 | 12:42 Uhr

Bozen/Kastelruth – Er ist nach Südtirol gekommen, um die italienische mit der deutschen Gemeinschaft zu vereinen, „die ein bisschen mehr Sicherheit und Arbeit und ein bisschen weniger Migranten wollen“ und weiter “sono al servizio di questa comunità per difendere i confini e la sicurezza di questo paese”, erklärte Salvini am Sonntag auf der Bühne des Spatzenfestes.

Die Plattform Heimat in der SVP ist der Meinung, dass das Land niemanden von auswärts brauche, der hier in Südtirol die Grenzen sichert. Wenn schon gehe es um die Sicherung der EU-Außengrenzen. „Wenn dies jemand wie ein Innenminister bei uns in Südtirol sagt, dann ist es definitiv der falsche Ort und das falsche Land – geschweige denn auf der Bühne eines Volksfestes, wo mehrere Europäische Gäste aus nah und fern zu Gast sind – dies alleine ist schon sehr bedenklich“, so die Plattform.

Die Südtiroler hätten lange genug für die offene Brennergrenze gekämpft und es sei Landeshauptmann Arno Kompatscher gewesen, der sie schlussendlich offen gehalten habe. „Nicht nur weil Europäische Binnengrenzen im Sinne eines wahren Europas offen bleiben müssen, sondern weil gerade die offene Brennergrenze die Unsichtbarmachung einer Unrechtsgrenze bedeutet“, so die Plattform Heimat.

Es sei widersprüchlich, wenn in Südtirol jemand die Staatsgrenzen verteidigen wolle, der einer politischen Bewegung entstamme, die in der Vergangenheit die Loslösung eines ganzen Teiles von Italien angestrebt habe. „Es ist widersprüchlich, wenn einer mehr Arbeit und weniger Ausländer fordert. Wer soll die Arbeit verrichten, wenn nicht baldmöglichst auch die Wirtschaft erkennt, dass weniger manchmal mehr ist“, so die Plattform Heimat.

„Was wäre denn passiert, wenn ihm einfach keine Aufmerksamkeit von Seiten der Spatzen geschenkt worden wäre? Wenn er als Besucher hinein wäre, natürlich von den Medienleuten und den Supportern begleitet und die Spatzen hätten weitergespielt wie wenn nichts gewesen wäre. Wäre dies nicht möglich gewesen?“, fragt die Plattform abschließend.

Von: mk

Bezirk: Bozen