Von: mk
Bozen – Scharfe Kritik übt der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, an der Absicht der Südtiroler Landesregierung und des Sanitätsbetriebes, künftig eine Software-Lösungen im Open-Source-Sektor aus dem Sanitätsbetrieb und den Krankenhäusern zu verbannen.
Im neuen Sammelgesetzentwurf (158/18 – Art. 38) der Landesregierung sei ein Passus enthalten, der im EDV-Bereich des Südtiroler Gesundheitswesens Open-Source-Lösungen wieder streicht. Erst vor nicht ganz vier Jahren sei im Sanitätsgesetz vorgesehen worden, dass der Sanitätsbetrieb beim Software-Einsatz auch Open-Source-Lösungen überprüfen soll. Nicht einmal mehr das bleibe übrig, kritisiert Pöder.
“Mit der Änderung im Sammelgesetz marschieren die Südtiroler Landesregierung und der Sanitätsbetrieb zurück in die EDV-Steinzeit. Laut Landesregierung sei die Open-Source-Software in Sachen Datenschutz weniger sicher. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die quelloffenen Codes der Software ermöglichen es, klar nachzuvollziehen, ob Mechanismen zum Datenmissbrauch eingebaut sind, oder nicht”, so Pöder.
Es gebe eine Reihe von Forschungsprojekten, die zeigen, dass Open-Source-Software auch im Gesundheitswesen zu verbesserter Sicherheit führe. Noch immer seien zwei Drittel der IT-Entscheider überzeugt, dass Open-Source-Software mehr Sicherheit und höheren Datenschutz als proprietäre Lösungen von einzelnen Software-Unternehmen oder Software-Riesen bringen.
Der Abgeordnete wird einen Änderungsantrag für den Verbleib des Open-Source-Einsatzes im Sanitätswesen einbringen.
“Ich vermute Geschäftsinteressen hinter diesem Streichungsantrag. Die Landesregierung soll nicht eine Lanze für teure und nicht selten unsicherere ‚geschlossene‘ Firmensoftware brechen, sondern weiterhin wenigstens die Überprüfungsverpflichtung im Sanitätsgesetz belassen”, so die BürgerUnion.