Polnische Rechtsregierung gängelt deutsche Minderheit

Schlesische Montessori-Schule bei Ulli Mair

Mittwoch, 16. November 2022 | 14:43 Uhr

Bozen – Die Landtagsabgeordnete Ulli Mair hat heute Frau Dr. Margarethe Wysdak und Frau Barbara Loch vom Verein “Pro Liberis Silesiae” empfangen, der in Oberschlesien zweisprachige drei Montessori-Schulen samt Kindergärten betreibt. Der Verein “Pro Liberis Silesiae” ist ein anerkannter Kulturverein der deutschen Minderheit in Polen.

Während des Kommunismus wurde der deutschen Minderheit, die die Vertreibung nach 1945 überdauerte, jegliche kulturelle und sprachliche Existenz abgesprochen und dementsprechend jegliche Vereinstätigkeit verwehrt. Nach der Wende konnte sich hingegen eine rege kulturelle Tätigkeit entwickeln, die zu einem Aufschwung und zur Gründung vieler deutscher Kulturvereine in den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten, allen voran Schlesien, führte.

Diese Aufbruchszeit, die einherging mit einer Entspannung des jahrzehntelang belasteten deutsch-polnischen Verhältnisses, ist nunmehr in Gefahr. Unter der neuen polnischen Rechtsregierung weht ein anderer Wind: Die deutsche Minderheit wird gegängelt, es werden Förderungen und Deutschstunden gestrichen, in den Regierungsmedien, die den Großteil des Medienmarktes abdecken, herrscht eine aggressiv-antideutsche Stimmung.

Angeheizt wird dies noch durch die Forderungen der polnischen Rechtsregierung nach Kriegsreparationen an die Bundesrepublik Deutschland, die diese postwendend zurückwies. Als Sündenböcke dafür muss die deutsche Minderheit in Polen herhalten. Frau Dr. Wysdal und Frau Loch schilderten die sehr schwierige Situation sehr eindringlich.

Von: mk

Bezirk: Bozen