Von: mk
Bozen – Der Südtiroler Schützenbund verurteilt mit Nachdruck die jüngsten Werbemaßnahmen im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen Milano-Cortina 2026, bei denen Südtirol ausschließlich mit der faschistischen Bezeichnung „Alto Adige“ dargestellt werde.
Diese einseitige Kommunikation ignoriere die sprachliche, kulturelle und historische Realität Südtirols und stelle einen Affront gegenüber der deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerung des Landes dar.
„Es ist ein Trauerspiel, wenn in offiziellen Auftritten und Sponsorenschildern jeder Bezug zu Südtirol ausgelassen und stattdessen nur die Bezeichnung Alto Adige verwendet wird“, erklärt Landeskommandant Christoph Schmid. „Damit wird der Eindruck erweckt, die Italianità solle über unser Land gezogen werden – eine Entwicklung, die wir nicht hinnehmen können.“
Der Südtiroler Schützenbund fordert von der Südtiroler Landesregierung klare und unverzügliche Maßnahmen: eine sofortige Korrektur der Werbematerialien, damit alle offiziellen Darstellungen des Landes alle Volksgruppen berücksichtigen und die Realität Südtirols respektieren.
„Wir verlangen die Offenlegung, wer die Entscheidung zur ausschließlichen Verwendung von Alto Adige getroffen hat“, so Schmid weiter. „Wir sind nicht gegen internationale Partnerschaften oder Werbung für Veranstaltungen – im Gegenteil. Aber Partnerschaften müssen die Realität vor Ort respektieren. Wer in Südtirol wirbt, muss Südtirol in seiner gesamten sprachlichen und kulturellen Vielfalt abbilden.“
Süd-Tiroler Freiheit stimmt mit ein
Auch die Süd-Tiroler Freiheit schließt sich der Kritik an und spricht von einem „beschämenden Beispiel“ für den Umgang der Landesregierung mit der eigenen Identität. In einer Aussendung wirft die Bewegung der Regierung vor, mit der ausschließlichen Verwendung des Begriffs „Alto Adige“ den deutschen Namen „Südtirol“ zu leugnen und damit eine „minderheitenfeindliche Politik“ zu unterstützen. Der Begriff sei ein „faschistischer und kulturverbrecherischer Fake-Name“, heißt es weiter. Die Bewegung fordert, dass künftig ausschließlich die Bezeichnung „Sudtirolo“ oder „Südtirol“ verwendet werden dürfe.
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