Von: mk
Bozen/Nouméa – Neukaledonien, von den Unabhängigkeitsbefürwortern auch „Kanaky“ genannt, ist eine zu Frankreich gehörende Inselgruppe im pazifischen Ozean. Trotz weitreichend gewährter Autonomie durch Paris werden die Einwohner der Inselgruppe am kommenden Sonntag, den 4. November darüber entscheiden, ob sie ein eigener Staat werden wollen. Dies stellt der Südtiroler Heimatbund (SHB) in einer Aussendung fest.
Die größte Insel ist Grande Terre mit 16.372 Quadratkilometer. Weiter gehören der Inselgruppe auch die Belep-Inseln, die Ile des Pins, die Loyalitätsinseln sowie die Chesterfield-Inseln an. Die Hauptstadt ist Nouméa mit knapp 100.000 Einwohnern. Hier befindet sich auch die Universität von Neukaledonien, außerdem ist sie auch Sitz des römisch- katholischen Erzbistum Nouméa.
„Neukaledonien hat im Gegensatz zu Südtirol bereits jetzt eine viel weiter reichende Autonomie. Frankreich ist nur mehr für Finanzen, Verteidigung, Innere Sicherheit und Justiz zuständig, in den übrigen Bereichen genießt die neukaledonische Regierung weitgehende Selbstständigkeit und gibt unter anderem eigene Briefmarken heraus. Mit einem Wirtschaftswachstum von drei bis vier Prozent in den vergangenen 20 Jahren und einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner das etwa auf dem Niveau von Dänemark liegt, ist die Inselgruppe wirtschaftlich stabil“, erklärt der SHB.
„Wollen Sie, dass Neukaledonien volle Souveränität erlangt und unabhängig wird?“ (“Voulez-vous que la Nouvelle-Calédonie accède à la pleine souveraineté et devienne indépendante?”) So lautet die Frage, über die am 4. November von den Bewohnern der Inselgruppe demokratisch abgestimmt wird.
Damit könnten die Vereinten Nationen noch dieses Jahr ein weiteres Mitglied bekommen. Die Ureinwohner der Inseln seien dabei mehrheitlich für die Unabhängigkeit, während die „zugezogenen“ Inselbewohner weiterhin bei Frankreich bleiben wollten, so der SHB.
Am 4. November 2018 wird ein Referendum über die Zukunft, der von knapp 275.000 Einwohnern beheimateten Inselgruppe im Südpazifik entscheiden. „Es ist Frankreich hoch anzurechnen, dass es diese Abstimmung zulässt und deren Ergebnis akzeptieren will. Mag Neukaledonien auch weit von uns entfernt sein, Frankreich grenzt an Italien“, schließt SHB- Obmann Roland Lang.