Von: mk
Bozen – Der Vorstand des Südtiroler Jugendrings (SJR) und Georg Gasser, neuer SJR-Geschäftsführer, haben Landeshauptmann Arno Kompatscher einen Antrittsbesuch abgestattet. Im Zentrum der Aussprache stand das junge Ehrenamt und seine Unterstützung. „Das junge Ehrenamt ist eine wichtige Ausdrucksform von sozialem Verantwortungsbewusstsein und Dienst an der Gesellschaft, den es entsprechend anzuerkennen und zu fördern gilt“ äußerte sich Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende. „Zudem ist es ein volkswirtschaftlicher Faktor, der für unsere Gesellschaft einen beachtlichen Mehrwert generiert“ so Rainer weiter. Dem Jugendring ist es daher ein Anliegen, die für die Jugendarbeit benötigten finanziellen Ressourcen in Bezug auf die laufenden Ausgaben im Anfangshaushalt und nicht erst durch den Nachtragshaushalt zu berücksichtigen. „Im Sinne der Planungssicherheit ist es nämlich erforderlich, schon im Vorfeld – und nicht erst, wenn das Arbeitsjahr beinahe schon vorüber ist – über die finanziellen Mittel Bescheid zu wissen“ so Georg Gasser, SJR-Geschäftsführer.
Im Rahmen der Aussprache erneute der SJR Vorstand die Forderung, dass im neuen Bereichsvertrag für die öffentlichen Bediensteten 10 Tage Bildungsurlaub für Weiterbildung für das Ehrenamt vorgesehen werden.
„Es wäre sehr zu begrüßen, wenn ein solcher Bildungsurlaub auch in der Privatwirtschaft eingeführt würde, da damit das Ehrenamt unterstützt und wertgeschätzt wird“ so Rainer.
Zur Sprache kam auch die 3G-Regel in öffentlichen Verkehrsmitteln. „Es ist ein unglaublicher organisatorischer Aufwand, der damit von den ungeimpften bzw. noch nicht genesenen Schülerinnen und Schülern verlangt wird“ nahm Rainer Stellung. Der SJR-Vorstand zeigte sich besorgt, dass durch diese Bestimmung die Jugendlichen in ihrer Mobilität eingeschränkt werden. Landeshauptmann Kompatscher informierte in diesem Zusammenhang über die Bemühungen der Landesregierung in den letzten Wochen, einen kurzfristigen Aufschub für diese Regelung zu erreichen. Jedoch sieht die Regierung in Rom keinen Handlungsbedarf, diese Maßnahme vorübergehend auszusetzen. Italienweit sind bereits über 70 Prozent der Minderjährigen ab zwölf Jahren geimpft, in Südtirol sind es derzeit jedoch lediglich 55 Prozent.
Besprochen wurde zudem der von Ulli Mair, Andreas Leiter Reber, Gerhard Lanz und Helmuth Renzler eingebrachte und vom Landtag genehmigte Begehrensantrag zum verpflichtenden Zivildienst. Auf Nachfrage des SJR, ob dieser nur für die Jugend oder die gesamte Bevölkerung gelte, informierte Landeshauptmann Kompatscher, dass in der Landtagsdebatte ausdrücklich darauf verwiesen wurde, dass dieser verpflichtende Zivildienst für alle – unabhängig vom Alter – gelten soll. „Zudem fordert der Landtag mit diesem Begehrensantrag auch, den ‚Freiwilligen Landeszivildienst‘ für Renten bzw. Pensionsansprüche anzuerkennen“ so der Landeshauptmann.
Der Vorstand dankte Landeshauptmann Arno Kompatscher für das interessante und aufschlussreiche Gespräch.